Lise-Meitner-Gymnasium Grenzach-wyhlen Schüler fühlen Räten auf den Zahn

Rolf Rombach
Einen abwechslungsreichen Austausch gab es auf dem Podium im Schulzentrum. Von links: Tilo Levante, Ulrike Ebi-Kuhn, Annette Grether, Jana Fehnle, Marlene Schiller, Patrick Gössel, Peter Weber und Marianne Müller. Foto: Rolf Rombach

Eine Podiumsdiskussion der Jahrgangsstufe elf des Lise-Meitner-Gymnasiums Grenzach-Wyhlen bringt jungen Menschen die Gemeindepolitik und die anstehenden Kommunalwahlen näher.

Alle Stühle waren besetzt, als am Mittwochabend das Lise-Meitner-Gymnasium in die Mensa des Schulzentrums zur Podiumsdiskussion zur Kommunalwahl eingeladen hatte. In zwei Runden hatten Gemeinderäte und Kandidaten sich den Fragen zu stellen, die Schüler der elften Klassen aus den Leistungskursen Geografie und Gemeinschaftskunde vorbereitet hatten. Dies zunächst im allgemeinen Plenum, später in Themenrunden zu den Bereichen Umwelt, Bildung und Jugend. LMG-Direktor Frank Schührer zeigte sich beeindruckt von der guten Vorbereitung der Moderatoren, welche auch bei ausschweifenden Antworten nachhakten.

Anhand der Wahlprogramme der örtlichen Parteien erkundigten sich Jana Fehnle, Marlene Schiller und Patrick Gössel nach Beweggründen und Lösungswegen. Marianne Müller (SPD), Peter Weber (Freie Wähler), Annette Grether (Grüne), Ulrike Ebi-Kuhn (CDU) und Tilo Levante (FDP) standen Schülern dafür nach ihrer Vorstellungsrunde Rede und Antwort.

Zielgerichtete Fragen

Als Erste sollte Annette Grether beantworten, wie und wann das Freibad saniert werden könnte. „Eigentlich ist es höchste Zeit“, sagte sie und verwies auf die seit 2005 bestehenden Pläne, die Becken zu erneuern. Doch die Aus- und Umbauten der Schulen im Laufe der vergangenen Jahre hätten die finanziellen Möglichkeiten der Gemeinde eingeschränkt. „Wir haben drei Becken, jedes kostet rund 1,5 Millionen Euro. Wir haben keine Ahnung, woher wir das Geld nehmen sollen“, bekannte sie ehrlich. Zuvor waren die Teilnehmer gefragt worden, wer überhaupt für eine Freibadsanierung sei.

Auch Marianne Müller stimmte dem mittels Heben einer Karte zu. „Warum steht nichts in Ihrem Wahlprogramm?“ wurde sie gefragt. „Wenn wir alle Wünsche aufführen würden, wäre das Programm 30 Seiten lang. Wir müssen Prioritäten setzen. Beispielsweise durch die Wirtschaftsförderung, um mehr Gewerbesteuer einzunehmen.“

Tilo Levante sollte erläutern, welche Punkte zuerst angegangen werden müssten. „Zuerst die Pflichtaufgaben, Verwaltung, Schulen. Ganz wichtig ist auch die Gebäudesanierung, das sehen wir gerade an den Rathäusern in Wyhlen. Vielleicht lässt sich das Freibad ja durch eine Kooperation mit Basel realisieren“, weckte er Hoffnungen und verwies auf den 38er-Bus.

Zu dessen Taktverdichtung war Ulrike Ebi-Kuhn an der Reihe. Ihr sei auch die Verbindung nach Lörrach wichtig, bekräftigte sie. Das müsse aber über den Landkreis und Inzlingen angestrebt werden. Denn auch das Zentralklinikum müsse erreichbar sein.

Eigene Profile betont

Peter Weber gab den Schülern eine Antwort darauf, weshalb die Freien Wähler einen Ortstarif für den Bus wünschten. „Um durch gelegentliche Fahrten zu einer Monatskarte zu bewegen“, antwortete er und verwies darauf, dass eine enge Taktung zur Attraktivitätssteigerung beitrage.

Knapp eine Stunde dauerte die Runde, der die Schüler und einige Eltern gespannt zuhörten. Neben den neuen Ortsmitten folgten auch Fragen zu kostenlosem WLAN, der Schulversorgung in Anbetracht des Bevölkerungswachstums und der Umgehungsstraße.

Als letzte Frage hatten alle Teilnehmer zu beantworten, was die eigene von den anderen Parteien hervorhebe. Während die SPD sich als soziale Partei hervorhob, betonten die Freien Wähler ihre Unabhängigkeit, frei von übergeordneten Parteigremien. Die Grünen sehen ihre Vernetzung als Vorteil, seien aber dennoch unabhängig und gemäß ihres Amtseides zur Entscheidung zum Wohle der Gemeinde verpflichtet. Die CDU legt Wert auf Gewerbe und Industrie mit Blick auf die Steuereinnahmen, während der FDP die Freiheit des Menschen und der Fortschritt durch Bildung wichtig seien.

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