"Wild nach einem wilden Traum" erzählt aber nicht nur von der Affäre mit dem Katalanen. In Erinnerungssplittern führt das Buch noch viel weiter zurück in die Vergangenheit, bis in die Kindheit der Schriftstellerin in eine kleine Garnisonsstadt am Oderhaff.
Gedankenfetzen kommen tatsächlichem Erinnerungsprozess nahe
Dort lernte sie als Jugendliche noch während der DDR-Zeit einen Soldaten kennen, mit dem sich eine zarte Liebesgeschichte entwickelte. Szenen aus dieser Zeit, aber auch aus anderen Phasen ihrer Vergangenheit ploppen in dem Buch als Gedankenfetzen immer wieder auf. Das ist manchmal etwas verwirrend, kommt aber dem tatsächlichen Erinnerungsprozess erstaunlich nahe. Dabei hilft Schochs schnörkellose, elegante und knappe Sprache.
Und was wurde nun aus dem Katalanen? Viele Jahre später begegnet sie ihm auf einer Buchmesse wieder. Sie hat inzwischen ihren Hochschuljob hinter sich gelassen, widmet sich ganz und auch zunehmend erfolgreich dem Schreiben. Er wiederum ist jetzt berühmt. "Er hatte sich verändert", stellt sie ernüchtert fest. "Ich sage nicht, inwiefern, aber er war nicht mehr jung. Wir beide waren es nicht mehr. Ihn wiederzusehen löste nichts mehr in mir aus. Er war mir egal geworden."