Lörrach 14 Einbrüche: Schüler und Lehrer verunsichert

Nils Straßel /Guido Neidinger
 Foto: Die Oberbadische

Kriminalität: Polizei geht von zusammenhängenden Taten aus / Schulleiter fordern geeignete Maßnahmen wie Videoüberwachung und Alarmanlagen

Lörrach - Von einer wahren Einbruchsserie werden die Lörracher Schulen in den vergangenen Monaten heimgesucht. Insgesamt 14 Einbrüche wurden seit Oktober verübt. Jetzt schlagen die Schulleiter Alarm und fordern von der Stadt Lörrach wirkungsvolle Maßnahmen.

„Wir verstehen das nicht und sind extrem verunsichert. Das gilt vor allem für unsere Kinder“, ist Isolde Weiß, die Leiterin der Pestalozzi-Schule, auch Wochen nach den beiden Einbrüchen an ihrer Schule noch immer aufgewühlt. Jeden Tag wird sie an die Vorfälle erinnert. Durch das Fenster hinter ihrem Schreibtisch verschafften sich der oder die Täter Zutritt zu dem Schulgebäude. Es ist noch immer mit einem Brett notdürftig vernagelt.

"Wir sind extrem verunsichert. Vor allem für unsere Kinder"

Besonders die Schüler der Pestalozzi-Schule leiden unter den Einbrüchen. „Sie werden von uns im Kleinen darauf aufmerksam gemacht, dass das Eigentum anderer unantastbar ist, und dann erleben sie solche kriminellen Taten. Das können sie nicht nachvollziehen.“

Verunsicherung und Unverständnis herrscht auch zwei Kilometer weiter am Hebelgymnasium. „Bei uns gibt es eigentlich nichts zu holen“, versteht Direktorin Stefanie Müller nicht, warum gerade Schulen bevorzugte Objekte für Einbrecher sind. „Vielleicht ist es die fehlende direkte Nachbarschaft, die die Täter in Sicherheit wiegt“, mutmaßt sie im Gespräch mit unserer Zeitung.

Tatsächlich ist die Beute, welche die Einbrecher gemacht haben, eher gering. Oft ist der angerichtete Sachschaden jedoch deutlich höher.

Sachschaden oft höher als Beute

Der Gesamtschaden an der Pestalozzi-Schule beläuft sich laut Isolde Weiß beispielsweise auf rund 50 000 Euro. Neben Bargeld wurden hier die Kasse der Schülerfirma erbeutet und der Schulsafe mit Schlüsseln und Unterlagen aus der Wand gemeißelt. Allein die jetzt notwendige neue Schließanlage schlägt laut Weiß mit Kosten in Höhe von 30 000 Euro zu Buche. Außerdem wurden zahlreiche verschlossene Schränke mit Brachialgewalt aufgebrochen.

Aufgeklärt ist laut Polizeisprecher Jörg Kiefer noch keiner der genannten Fälle. Allerdings laufen die Ermittlungen auf Hochtouren. Die Polizei geht laut Kiefer davon aus, dass sämtliche Einbrüche zusammenhängen und von regional ansässigen Tätern verübt wurden. Betroffen sind folgende Schulen: Hebelgymnasium, Hans-Thoma-Gymnasium, Freie Evangelische Schule, Fridolinschule, Albert-Schweitzer-Gemeinschaftsschule, Pestalozzi-Schule, Gewerbeschule und Theodor-Heuss-Realschule.

Einbrüche stets nach dem gleichen Muster

Die Einbrüche wurden nach Polizeiangaben stets nach dem gleichen Muster verübt. Entweder verschafften sich die Einbrecher über Fluchttüren oder Fenster Zutritt zu den Schulgebäuden und konzentrierten sich auf die Sekretariate und Schulleiterbüros.

Die Täter sahen es hauptsächlich auf Bargeld, Schlüssel und kleinere Wertgegenstände ab. Lediglich bei einem Einbruch in die Albert-Schweitzer-Schule wurden technische Geräte wie Laptops, Beamer und Lautsprecher erbeutet.

Schulleiter fordern Überwachungskameras und Alarmanlagen

Die Schulleiter der Staatlichen Schulen fordern jetzt vom Schulträger, der Stadt Lörrach, ein wirksames Maßnahmenpaket. Dazu gehören Überwachungskameras und Alarmanlagen.

Dass solche Überwachungssysteme nicht immer wirken, zeigt das Beispiel des Hans-Thoma-Gymnasiums. Hier gibt es laut Direktor Frank Braun bereits Videokameras – allerdings nicht in dem Bereich, in dem der Einbruch verübt wurde.

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