Ein großes Neubauprojekt mit 28 Wohnungen stand bei der Baugenossenschaft Lörrach (BG) im Mittelpunkt  des erfolgreichen Geschäftsjahres 2016. Der Jahresüberschuss betrug mehr als eine Millionen Euro. Derweil steht die Planung für 45 neue Wohnungen im „Lerchenhof“ in den Startlöchern.

Von Kristoff Meller

Lörrach. „Wir bleiben nicht stehen“, stellte der Aufsichtsratsvorsitzende Theo Fräulin bei der Vorstellung der Bilanz eines „sehr erfolgreichen Jahres“ fest.  Der Überschuss betrug mehr als 1,14 Millionen Euro, der Bilanzgewinn knapp 77 000 Euro. Der Vorstand wird bei der  Mitgliederversammlung am Dienstag wie in den Vorjahren  eine Dividende von 1,75 Prozent vorschlagen.

Neben umsichtigen Investitionen und einer guten Eigenkapitalausstattung bleibe es das Ziel, die Wohnqualität im Bestand weiter zu verbessern und langfristig zu sichern, so Fräulin. Dafür wurden 2016 rund 1,65 Millionen Euro für Modernisierung und Instandsetzung ausgegeben. „Wir wollen langfristig adäquaten Wohnraum schaffen“, erklärte Andreas Seiter, geschäftsführender Vorstand der BG.

Ambitionierter Zeitplan

Das ist auch das Ziel auf dem Lerchenhof-Areal zwischen Brühl- und Kreuzstraße, wo die alte Bebauung mit rund 30 Wohnungen 2014 abgerissen wurde. Die BG wird dort nach ersten Schätzungen rund 12 bis 14 Millionen Euro investieren. Der ambitionierte Zeitplan geht laut Seiter von einer Fertigstellung bis zum Frühjahr 2020 aus. „Dafür müssen wir ganz schön aufs Gaspedal treten und noch in diesem Jahr ein Baugesuch einreichen.“

Vorgesehen sind unter anderem zwei Punkthäuser, die Höhe der insgesamt vier neuen Gebäude variiert zwischen vier Geschossen an der Kreuzstraße und eventuell bis zu sieben an der Brühlstraße. Hinzu kommt eine Aufstockung und Generalsanierung der Brühlstraße 14/16. Das Dachgeschoss soll ausgebaut werden, damit vier neue Wohnungen entstehen können.

3600 Quadratmeter Wohnfläche geplant

„Nachverdichtung ist für uns nicht nur ein Lippenbekenntnis“, erklärte Markus Lacher, nebenamtlicher Vorstand, mit Blick auf die Wohnungsmarksituation. Die BG rechnet 2017 mit einer weiteren Verschärfung auf dem Wohnungsmarkt, was die Zahl der Mitglieder, die 2016 mit  2198 Personen  einen neuen Höchststand erreicht hat, wohl weiter steigen lassen werde. Darum werden die Lerchenhof-Wohnungen dringend benötigt.
 Insgesamt sollen  rund 3600 Quadratmeter Wohnfläche und eine Tiefgarage mit 50 Stellplätzen entstehen.

Die Zwei- und Drei-Zimmer-Wohnungen mit rund 50 beziehungsweise 80 Quadratmetern sollen laut Seiter „flächenoptimiert und bezahlbar“ sein: „Wenn wir zehn Euro pro Quadratmeter erreichen, wäre das eine gute Geschichte.“ Angesichts der gestiegenen Auflagen der Landesbauordnung spüre man aber eine „deutliche Preissteigerung“ bei den Baukosten.

Neubau an Brombacher Straße komplett bezogen

Der große Schwerpunkt im Jahr 2016 war für die BG die Fertigstellung des Neubauprojekts Brombacher Straße 26/26a mit der teilweise in knalligem Rot gehaltenen Fassade. Alle 28 Wohnungen konnten im Herbst bezogen werden. Außerdem wurde ein neuer Regiebetrieb und ein Verwaltungsanbau errichtet. Insgesamt sind 3250 Quadratmeter Wohn- und Nutzfläche entstanden.

Zudem wurde im Oktober 2016 mit der Modernisierung der Hachbergstraße 7 und 9 begonnen. Die energetische Sanierung mit einem Volumen von rund einer Millionen Euro soll bis Jahresmitte abgeschlossen sein.

Baugenossenschaft Lörrach: Bestand Ende 2016
 922 Wohnungen, 12 Gewerbeeinheiten mit Begegnungsstätte Basler Straße, Verwaltung und Gaststätte. Fluktuationsrate  5,8 Prozent (2015: 6,4), Leerstandsquote rund 0,65 Prozent (2015: 0,78). Außerdem 24 Studenten-Appartements, 810 Garagen und Stellplätze. Zusätzlich verwaltet die BG aktuell 16 Eigentümer-Gemeinschaften mit 206 Einheiten, wovon 16 BG-Wohnungen sind, dazu 242 Garagen und Stellplätze.