Lörrach Ab ins Klassenzimmer ohne Wände

Denis Bozbag
Schulvertreter Ian Reedy klärt Schüler aus Lörrach über das Unterrichtsfach „Outdoor-Education“ in Neuseeland auf. Foto: Denis Bozbag

SAK: Ausbildungsmesse informiert Jugendliche und Eltern über internationale Schulaufenthalte.

Lörrach - 26 Schulvertreter aus den USA, Kanada, Großbritannien, Irland, Australien und Neuseeland haben anlässlich der Insidermesse im Alten Wasserwerk SAK am Donnerstagabend persönlich mit Jugendlichen und Eltern aus Lörrach und Umgebung gesprochen. Sie informierten über ihr Land, ihr Schulsystem sowie über die Voraussetzungen eines schulischen Austauschsemester an ihren Bildungseinrichtungen.

Die 15-jährige Samira ist begeistert von der Veranstaltung: „Ich möchte unbedingt ins Ausland“, gesteht die Schülerin. „Hier werde ich sehr gut informiert und kann zudem mit ehemaligen Austauschschülern über deren Eindrücke und Erfahrungen reden. Hoffentlich bekomme ich einen Platz für eine der Schulen angeboten, denn ich möchte erst nach dem Abitur ins Ausland.“

„Prinzipiell ist ein Auslandsaufenthalt für Schüler im Alter von 13 bis 18 Jahren möglich“, erklärt der Geschäftsführer der Schüleraustausch-Organisation „Southern Cross“, Markus Fiedler, im Gespräch mit unserer Zeitung. Zumeist finde er aber in der neunten oder zehnten Klasse statt.

Auf beiden Etagen des Alten Wasserwerks SAK drängeln sich die Schüler und Eltern zwischen den Ständen der Schulrepräsentanten, die für den Anlass extra aus dem jeweiligen Land nach Lörrach angereist sind. Die Insidermesse findet dieses Jahr bereits das dritte Mal in Folge statt und habe sich bis in den Raum Freiburg herumgesprochen. „Die Idee hinter der Messe ist, den interessierten Jugendlichen und deren Eltern einen direkten Ansprechpartner an die Seite zu stellen, der ihnen Rede und Antwort steht zu allen Fragen – vom Visum bis zur richtigen Auswahl der Fächer und Gastfamilie“, erläutert Christine Lehr von „Southern Cross“, Betreuerin für den Raum Breisgau und die Nordschweiz.

Rund um die Stände der USA und Kanada ist der Andrang am größten. Nach wie vor sei die USA das beliebteste Ziel für ein Austauschsemester – trotz Trump. „Das hat auch viel mit High-School-Serien und Filmen wie ’Glee’ zu tun, die Jugendliche auf Netflix anschauen“, meint Lehr und berichtet schmunzelnd: „Ein Gastschüler war ganz enttäuscht, dass an den amerikanischen High-Schools nicht den ganzen Tag gesungen wird.“

Der Neuseeländer Ian Reedy von der Organisation „Openside Limited“ vertritt bis zu 20 verschiedene Schuleinrichtungen seines Landes und informiert über ein sehr besonderes Unterrichtsfach, die „Outdoor-Education“.

Neben den sportlichen Aspekten wie Kajakfahren, Klettern, Rafting, Segeln oder Mountainbiking beinhalte das Fach die Entwicklung von sozialen Kompetenzen wie Selbstvertrauen, Teamgeist und Verantwortungsbewusstsein. Der Unterricht finde für mehrere Tage in der Natur Neuseelands unter Aufsicht von Lehrkräften und unter Einhaltung von hohen Sicherheitsstandards statt, betont Reedy und schwärmt: „Outdoor-Education ist wie ein großes Klassenzimmer ohne Wände.“

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