Lörrach ABC-Schützen gehen neue Wege

Bernhard Konrad
Die Stettener Fridolinschule soll entlastet, die Neumattschule gestärkt werden. Foto: Archivfoto: Bernhard Konrad

Bildung: Die Stadt möchte etliche Grundschulbezirksgrenzen zum Schuljahr 2020/21 ändern.

Lörrach - Die Stadt möchte die Grundschulbezirksgrenzen von Fridolin-, Neumatt-, Hebel- und Salzert-Grundschule zum Schuljahr 2020/21 ändern. Insbesondere die Fridolinschule soll entlastet werden. Der Hauptausschuss signalisierte gestern Abend geschlossen Zustimmung.

Zudem möchte die Verwaltung den Grenzverlauf und die Schülerzahlentwicklung aller weiteren Grundschulbezirke unter Einbeziehung von Neubaugebieten prüfen und bei Bedarf Korrekturen vornehmen. Das letzte Wort hat am 26. September der Gemeinderat.

Die Ausgangslage

Die dynamische Entwicklung der großen Kreisstadt wirkt sich auch auf die Situation der Grundschulen aus. Die letzte Änderung der Grundschulbezirke wurde Ende der 90er Jahre wirksam: „Seither wurden in der Stadt viele neue Wohngebiete bebaut, was an einzelnen Schulen zu einem erheblichen Anstieg der Schülerzahlen führte“, erläutert die stellvertretende Fachbereichsleiterin „Jugend, Schulen, Sport“, Ilona Oswald, in der Vorlage.

Die Fridolinschule

Vor allem die Stettener Fridolinschule verzeichnet durch die Bebauung von Stetten-Süd und weiteren Gebieten einen Anstieg ihrer Schülerzahlen. Unterdessen blieb die Raumsituation im Grundsatz unverändert – auch nach Einführung der Ganztagsschule in Wahlform. Die räumlichen Kapazitätsgrenzen seien in jeder Hinsicht erreicht. Oswald: „Der Schulbezirk muss verkleinert werden, um die Fridolinschule zu entlasten.“ Angestrebt werde „eine stabile Dreizügigkeit mit akzeptabler Klassengröße“

Das heißt: Der künftige Bezirkszuschnitt sieht insbesondere Entlastungen in Richtung Neumattschule, aber auch zur Hebelschule und gegebenenfalls zur Grundschule Salzert vor.

Die Neumattschule

Denn: Die Neumattschule – ebenfalls Ganztagsschule in Wahlform – erlebt seit Jahren eine gegenläufige Entwicklung: Dort gehen die Schülerzahlen zurück. Ziel sei es, „durch die Verschiebung der Grenzen wieder eine stabile Zweizügigkeit zu erreichen und den Standort Neumattschule dauerhaft zu stärken. Die räumlichen Voraussetzungen sind vorhanden. Aus diesem Grund ist vorgesehen, die Grenze südlich der Carl-Maria-von-Weber-Straße zu verschieben und einen Teil von Stetten-Süd der Neumattschule zuzuordnen“, so Oswald.

Die Hebelschule

Im Bezirk der Hebelschule soll die Grenze südlich der Wallbrunnstraße begradigt werden. Insbesondere nach dem Auszug der Musikschule wurden Räumlichkeiten frei, so dass der Ausbau zur stabil dreizügigen Grundschule (halbtags) möglich sei.

Die Grundschule Salzert

Eine weitere Entlastung der Fridolinschule sei Richtung Grundschule Salzert möglich – zumal Kinder aus dem geplanten Baugebiet „Salzert Nord“ nicht von der Fridolinschule aufgenommen werden könnten. Auch auf dem Salzert waren die Schülerzahlen mit den Jahren rückläufig.

Kurze Beine – kurze Wege

Bei den vorgeschlagenen Änderungen werde der Grundsatz „Kurze Beine – kurze Wege“ berücksichtigt. Ebenso spiele der sichere Fußweg zur Grundschule eine wichtige Rolle, so Oswald.

Schulamt und Elternbeiräte

Das Staatliche Schulamt und der Gesamtelternbeirat hätten ebenso ihre Zustimmung zu den Plänen signalisiert wie die Elternbeiräte von Fridolinschule, Grundschule Salzert und Neumattschule.

Anträge auf den Wechsel des Schulbezirks würden vom Schulamt weiter genehmigt, wenn sich bereits ein Geschwisterkind auf der anderen Grundschule befindet. Dies werde auch bei Familien in den neu zugeordneten Bereichen der Fall sein.

Die Fraktionen

Für die Fraktionen signalisierten Gerd Wernthaler (Grüne), Petra Höfler (CDU), Hubert Bernnat (SPD) und Silke Herzog (Freie Wähler) ebenso Zustimmung wie Pirmin Gohn für die FDP.

Auf Rückfrage nach der Wahlfreiheit der Eltern bei der Grundschule betonte Oswald, dass Fridolin- und Neumattgrundschule als „Ganztagsschule in Wahlform“ vergleichbar seien. Auch mit Blick auf die verbindliche Ganztags-Grundschule auf dem Salzert erklärte sie die Rahmenbedingungen: Nach wie vor könnten Eltern, die eine andere Schulform für ihr Kind bevorzugten, einen Antrag auf den Wechsel des Schulbezirks stellen.

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