Worum es in den stummen Konversationen geht? Nun, um nicht allzu Wichtiges, sondern meist eher um Banales, einfach das, was in manchen Momenten eben mal „ausgesprochen“ werden muss, zur Not auch per Sprechblase. Nur soviel: „Unferti“ ist die Geschichte zweier Blattländer, die ihr plakatives Dasein plötzlich und unerwartet in Frage gestellt sehen. In einem virtuosen non-verbalen Schlagabtausch, den man mit Print-Ping-Pong vergleichen könnte, bieten Andershub und Wolfisberg allerhand.
Lesen wird zur obersten Pflicht
Mal gibt’s seitenweise überraschend Komisches, dann wieder nachdenkliche Momente. Lesen wird dabei auf diese Art in der rund 90-minütigen Show zur obersten Pflicht. Es ist ein Abend, der ausschließlich über Schriftsprache funktioniert. Irgendwie ist’s eine abgedrehte Mischung aus absurdem Theater, philosophischem Kabarett und subtiler Poesie. Fantasie und Einfühlungsvermögen sind allemal nötig. Mal leichtfüßig und absurd, mal nachdenklich, mitunter auch tief- und unsinnig: So entblättert sich das Programm auf seine ureigene Weise.