Lörrach „Absage der Regio-Messe wäre nicht auszudenken“

Guido Neidinger
Archivfoto: Guido Neidinger           Foto: Die Oberbadische

Coronavirus beschäftigt die Messe Lörrach / Noch alles recht entspannt / Verstärkte Hygienemaßnahmen auf dem Messegelände im Grütt

Die Regio-Messe steht in den Startlöchern. Sie findet im Grütt statt und dauert vom 14. bis 22. März. Angesichts der weltweiten Bedrohung durch das Coronavirus steht die Messe vor besonderen Herausforderungen. Guido Neidinger sprach darüber mit Geschäftsführerin Natalia Golovina.

Die Regio-Messe beginnt in zwei Wochen. Wie laufen die Vorbereitungen?

Die Vorbereitungen sind in vollem Gange. Bis jetzt läuft alles wie geplant. Das Gelände ist zum Teil schon abgesperrt und die erste große Halle steht, weil sie bereits am nächsten Wochenende für die Bildungsmesse Cult genutzt wird. Die restlichen Hallen werden in den nächsten Tagen aufgebaut.

Wie viele Aussteller gibt es, und welche Neuigkeiten sind zu erwarten?

Derzeit haben sich über 440 Aussteller bereits angemeldet. Für dieses Jahr wird wieder das Ziel von 60 000 Besuchern angepeilt.

Neben den traditionellen Themen und den bereits traditionellen Sonderschauen Oldierama und US-Cars Bikes & Kustom gibt es zwei Wechselmessen, die jeweils an den Wochenenden stattfinden.

Am ersten Wochenende findet eine Doppel-Sonderschau „Ehrenamt und Vereine“ und „Tourismus und Naherholung“ statt. Am 2. Wochenende ist das Thema „Alles rund ums Tier“ an der Reihe. Die Regio-Messe bietet den heimischen Vereinen eine Plattform, auf der sie sich einer breiten Öffentlichkeit präsentieren können.

Zum ersten Mal nach über zehn Jahren kann man auf der Regio-Messe wieder Blut spenden, und es findet erstmals eine Kofferauktion am Sonntag, 22. März, statt – im Auftrag der Lufthansa Frankfurt, der Eurowings Köln und der Condor Flugdienste.

Das Coronavirus wird zwangsläufig ein Thema für die Regio-Messe sein. Gibt es bereits Aussteller, die Bedenken haben zu kommen?

Wir beobachten aufmerksam und besonnen die derzeitige Entwicklung. Sollte sich an der Lage etwas ändern, werden wir den direkten Kontakt zu den entsprechenden Behörden suchen. Alle weiteren Messevorbereitungen laufen wie geplant. Bis jetzt haben uns fünf Aussteller in dieser Sache kontaktiert: zwei davon zielgerichtet und die anderen, weil sie noch technische Rückfragen hatten und neugierig waren. Ansonsten bereiten sich die Aussteller auf die Messe vor und freuen sich auf die hoffentlich zahlreichen Besucher.

Gibt es im Zusammenhang mit der Coronavirus-Problematik Empfehlungen Ihres Messeverbandes?

Der AUMA als Verband der deutschen Messewirtschaft steht in regelmäßigem Kontakt mit dem Auswärtigen Amt, dem Bundeswirtschaftsministerium und dem Bundesgesundheitsministerium. Dort werden keine Bedenken gegen die Durchführung von Messen in Deutschland gesehen. Generell schätzen die Gesundheitsbehörden und das Robert-Koch-Institut die Gefahr für die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland aktuell als gering ein.

Welche Vorsichtsmaßnahmen werden Sie im Sinne der Besucher und der Aussteller treffen?

Vorsorglich werden von uns folgende Maßnahmen während der Aufbau-, Durchführungs- und Abbauphase der Regio-Messe ergriffen: Am Eingang und an allen Halleneingängen werden vorsorglich Handdesinfektionsgeräte bereitgestellt. Hinweistafeln sollen den rund 60 000 erwarteten Besuchern allgemeine Hygienetipps geben.

Während der Veranstaltung wird als Vorsichtsmaßnahme die Reinigungshäufigkeit in den Sanitärbereichen und auf dem gesamten Messegelände erhöht. Es stehen Fachkräfte und Räumlichkeiten für eine medizinische Direktversorgung auf dem Gelände bereit. Wir unterstützen die aktuelle Empfehlung, auf das Händeschütteln zu verzichten.

Am Freitag wurde der Genfer Autosalon abgesagt, ebenso wie die Basler Fasnacht. Was wäre, wenn dieses Schicksal auch die Regio-Messe treffen würde?

Eine Absage wäre nicht auszudenken und ein wirtschaftlich großer Schaden für uns. Mit diesem schlimmsten aller Szenarien beschäftigen wir uns natürlich auch. Und wenn, was wir nicht hoffen, dieser Fall eintreten würde, dann müssten wir uns mit all unseren Partnern zusammensetzen und eine Lösung finden. Wir sind dabei diese Problematik rechtlich zu prüfen, hoffen aber, dass es nicht soweit kommt. Eine Verschiebung der Messe halte ich für äußerst problematisch, da auch unsere Aussteller für Messeauftritte einen längeren Vorlauf benötigen.

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