Politik: Stadt ergreift zusätzliche Maßnahmen. Weitere Poller sollen wildes Parken verhindern.
Lörrach - Die Zustände vor der Hauptpost an der Wallbrunnstraße sorgen seit vielen Monaten für Ärger. Und der Unmut findet kein Ende. Zum wiederholten Male beschäftigte das Thema am Donnerstag den Ausschuss für Umwelt und Technik (AUT).
„Probleme für die Kunden wird es nicht geben“, beruhigte Iris Laduch-Reichelt Ende des Jahres 2017 in unserer Zeitung, als bekannt wurde, dass die Hauptpost umziehen muss, weil dort das neue Wohn- und Geschäftshaus „LÖ“ entsteht. Aber weit gefehlt, die Pressesprecherin der Postbank hat sich gewaltig geirrt: Seit dem Umzug ins Gebäude Wallbrunneck an der Wallbrunnstraße findet die Verärgerung kein Ende.
Wildes Parkieren hört nicht auf
Obwohl die Stadt Lörrach eine Pollerreihe vor dem Gebäude errichtet hat, weil von Postkunden immer wieder auf dem dortigen Bürgersteig geparkt wurde, hörte das wilde Parkieren nicht auf. Genutzt wird seither die verbliebene Möglichkeit, Fahrzeuge am Ende der Poller abzustellen. Das wiederum behindert den hier regen Fußgängerverkehr und auch Radfahrer.
Stadträtin Leonie Wiesiollek (Grüne) bemängelte dies und forderte die Stadtverwaltung auf, mehr Poller aufzustellen. In der Sitzung des Ausschusses führte Bernhard Escher eine weitere Schwachstelle auf. Genau genommen, so Escher, von Beruf Polizeibeamter, könne hier jeder Autofahrer direkt am Straßenrand vor der Post sein Auto sogar für längere Zeit abstellen, da es keine Einschränkung gebe und die Wallbrunnstraße breit genug sei. Um das zu verhindern, müsse die Stadtverwaltung eine entsprechende Beschilderung vornehmen.
Belastung der Geschäfte und der Apotheke am Engelplatz weiter groß
Für Klaus Dullisch, der für Straßen und Verkehr in Lörrach zuständige Fachbereichsleiter im Rathaus, sind beide Forderungen der Stadträte Escher und Wiesiollek berechtigt. „Wir werden zeitnah reagieren“, betonte Dullisch gestern gegenüber unserer Zeitung.
So soll die Pollerreihe vor der Post um drei Poller erweitert werden. Außerdem wird ein absolutes Halteverbot entlang der Wallbrunnstraße bis zur Kreuzung Kreuzstraße auf der Seite der Post ausgesprochen. Bisher sei hier aufgrund des regen Verkehrs nicht geparkt worden, erklärte Dullisch, warum es hier nicht längst ein absolutes Halteverbot gibt. Außerdem müsse man aufpassen, die Stadt nicht mit einem Schilderwald zu bestücken. Mit der Post aber habe sich die Situation geändert, und die Stadt müsse handeln.
Standort der Post aus verkehrstechnischen Gründen „nicht gerade optimal“
Für Dullisch ist der jetzige Standort der Post aus verkehrstechnischen Gründen „nicht gerade optimal“. Er würde sich wünschen, „dass die Post nach der Fertigstellung des ’LÖ’ wieder an den alten Standort zurückkehrt“. Mit dieser Einschätzung ist der städtische Fachbereichsleiter nicht allein. In einem Schreiben an die Postbank, die die Postagentur an der Wallbrunnstraße betreibt, bezeichnete die Lörracher CDU die Verlegung der Hauptpost schon vor Monaten als „Schildbürgerstreich“. Beklagt wurde in dem Schreiben: „Eingeschränkte Seviceleistungen, teils schwierige Erreichbarkeit von der Innenstadt her – vor allem für ältere oder behinderte Mitbürger oder junge Mütter mit Kinderwagen –, fehlende Fahraddabstellplätze, ein Parkplatzangebot, das am belebten Engelplatz diesen Namen kaum verdient.“
Erwähnt wurde außerdem die Belastung der umliegenden Geschäfte, deren Kunden „oft vergebens ihren Pkw zu parken versuchen“, weil ihre Parkplätze ohne Berechtigung von Postkunden belegt sind. Ganz besonders betroffen von dieser Park-Problematik ist die Apotheke am Engelplatz.
„Diese Probleme außerhalb des öffentlichen Raums können wir leider nicht lösen. Das ist Privatsache“, erklärte Dullisch.
