„Adieu“ mit Wermutstropfen

Von Peter Ade

Lörrach-Hauingen. Silke Bender, Mitglied der „Dalbi“-Clique und Frau des Oberzunftmeisters Dirk Bender, wurde zur „Ersten Buure-Politesse vu Hauge“ ernannt. Der vorderhand närrische Anlass hat allerdings einen ernsten Hintergrund.

Beim „Abgesang“ zur Buurefasnacht am Montagabend im Chruttschlämpe-Chäller (wir berichteten) kritisierte Zeremonienmeister Ralf Renckly das „disziplinlose Verhalten etlicher Autofahrer“ während des Narrentreibens im Dorf am Sonntag.

Im Anschluss an den Brauchtumsumzug blieben die Straßen für Kraftfahrzeuge aus gutem Grund noch einige Stunden gesperrt, um die vielen, sich im Freien feiernden Narren und das Publikum zu schützen.

Die Absperrungen seien leider vielfach von Kraftfahrern ignoriert worden, bedauerte Renckly. „Gut 15 bis 20 Autos haben die Barrieren illegal passiert. Einige seien obendrein „mit Gasfuß“ durchs Dorf gefahren.

In dieser Situation trat Silke Bender auf den Plan. Sie stoppte etliche Autofahrer, ermahnte deren Fehlverhalten und bat höflich um Rücksichtnahme aufs Fußvolk, das unter freiem Himmel ausgelassen der Narretei frönte.

„Silke, des hesch Du super g’macht“, lobte der Zeremonienmeister und überreichte der hr unter Beifall eine Polizistenkappe, eine Leuchtkelle und die Urkunde: „Erste Buure-Politesse vu Hauge“.

Ortsvorsteher Günter Schlecht beklagte die mangelnde Disziplin von Autofahrern ebenfalls. Bei zukünftigen Anlässen im Dorf werde man verstärkt auf die Einhaltung der Vorschriften achten und – wie auch am Sonntag geschehen – vor Anzeigen bei der Landespolizei nicht zurückschrecken.

Die Buurefasnächtler gaben dem Ortsvorsteher artig den Rathausschlüssel zurück. Der wiederum tröstete die Fasnächtler mit einer heiteren Rede.

Mit Schnitzelbängg der Dorfsümfoniker, einem gemütlichen Umtrunk und einem leckerem „Schlämpe-Däller“ wurde der Buurefasnacht 2018 endgültig „Tschüss“ gesagt.