„So etwas war schon viele Jahre unser Traum“, erklärt Horvath. Der Verein muss dauerhaft nur für die Nebenkosten aufkommen, die über Spenden und Zuschüsse finanziert werden.
Es entstehen auch keine Personalkosten, denn der Betrieb wird von Ehrenamtlichen geführt. Karin Stauß, die die Gastronomie und Hauswirtschaft im Café verantwortlich betreut, ist für fünf Jahre mit einer 60 Prozentstelle angestellt. Die Kosten hierfür übernimmt die „Aktion Mensch“, was Horvath als ein Zeichen der Wertschätzung und Anerkennung für das Projekt bezeichnet.
Ehrenamtliche Teams aus verschiedenen Kirchengemeinden oder Privatpersonen werden den Cafébetrieb übernehmen. Die Ehrenamtlichen werden vorher geschult und so auf ihren Einsatz vorbereitet.
Die dritte Säule ist, dass das Café keine Kosten für Getränke und Nahrungsmittel hat und diese deshalb auch gratis abgeben kann. Dank großzügiger Lebensmittelspenden ist dies möglich.
Plattform für jugendliche Nachwuchsbands
Das Café Kreuzweg soll darüber hinaus als Plattform für musikalische Live-Auftritte dienen. Auch jugendliche Nachwuchsbands sollen die Möglichkeit bekommen, dort aufzutreten. Es sollen Musiker gewonnen werden, die einmal im Monat oder alle zwei Monate ohne Gage im Café auftreten.
Außerdem gibt es im Keller des Hauses einen Bandproberaum und Tonstudio, der den Musikern des Vereins und jugendlichen Nachwuchsbands gratis die Möglichkeit einräumt, dort regelmäßig zu üben.
Raum für Kunst und Kunsttherapie
Aber nicht nur Musik wird eine Rolle spielen. Auch der gestaltenden Kunst wird Raum gegeben. Es sollen regelmäßig kleine Ausstellungen veranstaltet werden, und für Besucher wird es kunsttherapeutische Angebote geben, da dem Verein zwei Kunsttherapeutinnen angehören.
Ziel: nicht mehr wegzudenkende Institution
Die Einrichtung insgesamt soll laut Horvath zu einer nicht mehr wegzudenkenden sozio-kulturellen Institution in der Region werden. Dabei geht es nicht nur um Essen und Trinken, sondern auch um zwischenmenschliche Kontakte und um Hilfestellung bei Problemen. „Es ist eine nachhaltige Bereicherung für das kulturelle und soziale Leben in der Stadt“.
Eröffnet werden soll das Café am Wochenende, 11./12. Juni, sofern es die Coronapandemie zulässt. Es ist geplant, das Café zunächst mindestens zweimal pro Woche abends ab 19 Uhr zu öffnen, später von Montag bis Freitag.
Schon jetzt gibt es aber an zwei Tagen in der Woche, dienstags und freitags von 15 bis 17 Uhr, Gratis-Essen, das Bedürftige abholen können. Etwa 30 Mahlzeiten werden täglich ausgegeben, wie Karin Stauß berichtet.