Lörrach Alles rund ums Wort

Gabriele Hauger

Festival: Lörracher Kabarett-Comedy-Wort-Festival: Start am Samstag im Nellie

Lörrach - Das erste Lörracher Kabarett-Comedy-Wort-Festival startet an diesem Samstag. Bis 22. Februar werden im Nellie Nashorn Erzähltheater, Comedy, Poetry, Slam und Musik geboten. Kooperationspartner ist der Burghof. Das Festival steht unter dem originellen Namen „WortHasenOhrenArt“, entstanden aufgrund einer kreativen Wortspielerei des Ideengebers Patrick Dengl. Der Geschäftsführer des Nellie Nashorn schuf so eine „coole Assoziationskette“, unter anderem inspiriert von seinen Kindern, die Gedankenverdreher gerne als „Worthasen“ bezeichnen. Er ist überzeugt: Der Festivaltitel schafft Aufmerksamkeit.

Wichtig ist ihm die Offenheit des Formats: Platz hat alles, was sich rund ums Wort dreht, also auch musikalische Beiträge. Den Anfang des Jahres sieht er für ein solches Festival als ideal an. Die Kulturangebote sind noch eher mau – mit Ausnahme der Fasnacht. Gerade in dieser eher trüben Jahreszeit dürfte gehaltvolles Amüsement ziehen, glaubt Dengl.

Beim Burghof stieß er mit seiner Konzeptidee auf offene Ohren. Er sieht die Kooperation mit dem großen Haus als ideal an: „Dadurch werden Besucher der großen Namen sicher auch auf uns aufmerksam“, hofft er.

So war beispielsweise der Auftritt des bekannten Kabarettisten Andreas Rebers für den 14. Februar im Burghof als Teil des Festivals geplant, musste allerdings auf den 23. April verschoben werden.

Top Künstler, die eher mal untergehen

Der Auftakt am Samstagabend kommt von der jungen Stand-Up Comedian Helene Bockhorst und ist bereits ausverkauft. Sie wird über „Die fabelhafte Welt der Therapie“ reflektieren, sich schonungslos selbst in Frage stellen, Sex, Onlinedating und weitere Missgeschicke thematisieren – lustige Geschichten, sofern man sie nicht selbst erleben muss.

Wichtig ist Dengl auch, „Künstler zu präsentieren, die sonst eher mal untergehen, die aber top sind“. Damit will er ganz unterschiedliches Publikum ansprechen, quer durch alle Altersschichten. Am Sonntag, 9. Februar, wird Bernd Lafrenz ein Shakespeare-Solo zum besten geben. Mit einer liebevollen Parodie aus „Romeo und Julia“ wechselt der Theatermann oft innerhalb von Sekunden die Figur und sorgt auch inhaltlich für Überraschungen.

Groß ist Dengls Vorfreude auf den seiner Einschätzung nach ersten „Fake News Slam“ weltweit, der am 14. Februar auf der Nellie-Bühne präsentiert wird. Die Thematik liegt ihm sehr am Herzen, „gerade angesichts der vielen Verschwörungstheoretiker, die es mittlerweile überall gibt.“ Die eingeladenen Slammer sollten also spezielle Texte zum Thema Fake News schreiben. Fünf Poeten aus der Regio und darüber hinaus werden sich auf dunkle Pfade begeben – das Publikum wird eingebunden.

Ausverkauft ist bereits der Auftritt der Freiburger a cappella Jungs, die unter dem Namen „Nackt“ am 15. Februar philosophische Halbwahrheiten als Ohrwürmer präsentieren.

Dengl freut sich auf Kofelgschroa

Im Nellie stets gern gesehener Dauergast und Wort- sowie Schauspielkönigin ist Bea von Malchus. Sie kommt am 16. Februar mit dem Erzähltheater „Die Kennedys“ zum Festival.

Platz findet hier auch Neue Volksmusik mit Maxi Pongratz von der Band Kofelgschroa am 21. Februar, auf den sich Dengl besonders freut. Derzeit legt die renommierte Band eine Pause ein, und Pongratz ist mit Akkordeon solo unterwegs. Seine Texte machen mal nachdenklich, mal glücklich, sind in jedem Fall berührend, findet Dengl.

Den Abschluss bildet am 22. Februar eine Melange aus Stand-up, Poetry und Freestyle-Rap. Quichotte versucht sich darin, sich in einer immer komplizierter werdenden Welt zu positionieren und wirft dabei existenzielle Fragen auf – gespart mit viel Selbstironie. Der zweimalige deutsche Rap-Slam-Meister wird humoristische Kurzgeschichten zum besten geben. „Ich finde das Festival-Programm wunderbar und abwechslungsreich. Da wird gesungen, gelacht und gedacht“, fasst es Patrick Dengl zusammen.

Schon steht übrigens das Festival 2021. „Da werden wir dann vier Mal zu Gast im Burghof sein.“ Dengl ist zuversichtlich, dass „WortHasenOhrenArt“ einen festen Platz im hiesigen Kulturleben finden wird und auch weniger bekannten Namen aus dem Bereich Wortkunst eine Chance geben wird.  Karten unter Tel. 07621/5709210

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