Lörrach Als die Burg brannte

Die Oberbadische
 Foto: Archiv

Geschichte: Funde im Dreiländermuseum weisen noch heute Spuren des Brandes von 1678 auf.

Lörrach - Der Tag, an dem Burg Rötteln im Jahr 1678 niederbrannte, jährt sich am kommenden Samstag.

Die aktuelle Ausstellung im Dreiländermuseum zeigt nicht nur einzigartige Funde von Burg Rötteln, sondern thematisiert auch deren Zerstörung vor 341 Jahren.

Am 29. Juni 1678 eroberten französische Truppen unter General Bouffler nach dreitägiger Belagerung während des Niederländisch-Französischen Krieges Burg Rötteln. Nicht die Belagerung selbst brachte die größten Schäden der herrschaftlichen Anlage, sondern der anschließende Brand. Mit ihm sollte die Burg auch als militärische Anlage unbrauchbar gemacht werden. Im Südtrakt des Herrenhauses auf der Oberburg lag der Schutt bis zu 1,60 Meter hoch.

Der Brand vom 29. auf den 30. Juni 1678 brachte zwei Etagen und das Dach des Herrenhauses zum Einsturz. Was nicht verbrannte, lag nun im Schutt begraben: Tonscherben des Koch- und Essgeschirrs, zerbrochenes Glas, Möbel- und Türbeschläge, die Ofenkeramik der Kachelöfen.

Immerhin wurde die Burg von den Siegern nicht wie manche andere Burg gesprengt. Deshalb kann Rötteln heute als die größte noch erhaltene mittelalterliche Burgruine am Oberrhein bezeichnet werden.

Im Laufe der Zeit eroberte die Natur die Ruine und verwandelte die kriegerische Zerstörung in malerischen Verfall. Gut hundert Jahre lagen die Überreste im Dornröschenschlaf, bis sie wieder in den Blick gerieten. So besuchte 1846 Großherzog Leopold von Baden die Ruine Rötteln, und bald wurden erste Maßnahmen eingeleitet, die den weiteren Verfall aufhalten sollten.

Besonders dem intensiven ehrenamtlichen Einsatz des 1926 gegründeten Röttelnbundes ist es zu verdanken, dass sich die Anlage heute in ihrer aufgeräumten, ansprechenden Gestalt zeigt und zugänglich ist. Seine Mitglieder und Helfer entfernten hunderte Kubikmeter Bauschutt aus der Hauptburg. Ein bedeutender Teil der dabei aufgefundenen Objekte befindet sich heute in der Sammlung des Dreiländermuseums und ist aktuell erstmals umfassend ausgestellt. Dabei zeigen Funde noch deutliche Spuren des Brandes.

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