Von Bernhard Konrad
Diese eine, zweifelsfrei richtige Antwort auf die Frage nach der besten Variante für die zukünftige Lörracher Schullandschaft gibt es nicht. Indes ist eine Annäherung an das Thema auch über Fragestellungen möglich.
Thorsten Bohls These, dass sich die Gemeinschaftsschule (GS) in der Neumatt wesentlich schwerer positiv entwickeln wird als auf dem Campus, ist nicht von der Hand zu weisen und kann wissenschaftlich belegt werden.
Die GS darf sich tatsächlich in Lörrach nicht zur „Restschule“ entwickeln, sie braucht eine positive Perspektive. Indes: Kann eine GS unter allen Umständen nur auf dem Campus und in Kooperation mit dem Hans-Thoma-Gymnasium blühen? Sollte Lörrachs Schullandschaft deshalb quasi um die GS herum konstruiert werden? Ist das überzeugend und konsensfähig? Auch mit Blick auf die Kosten?
Auch der Ansatz des „Szenarios 6“ geht letztlich von (begründbaren) Annahmen und Wahrscheinlichkeiten aus. Aber: Wird die Anziehungskraft der GS auf dem Campus tatsächlich groß genug sein? Und was, wenn nicht? G 8 schreckt in Lörrach bislang jedenfalls kaum jemanden ab.
Berücksichtigt Szenario 6 die Auswirkungen auf alle Schulen angemessen? Was bedeutet dieses für das HTG? Das größte Gymnasium Südbadens ist am Anschlag, und es wächst weiter. Es hat alle Hände voll zu tun, um seinen Großbetrieb bestmöglich für Schüler und Lehrer zu organisieren. Zieht das „Hebel“ in die Neumatt, müsste das HTG die Kooperation unter erschwerten Bedingungen so weit als möglich aufrecht erhalten. Und: Darüber hinaus soll das HTG, sprich: Schulleitung und Lehrer, im Miteinander mit der GS im Grunde als Geburtshelfer und Begleiter ihres gymnasialen Zweigs fungieren. Ist all das in der Praxis möglich? Ist das die beste Lösung – auch für das HTG?
Die einzig überzeugende Antwort gibt es nicht. Aber vieles, was die Stadträte gegeneinander abwägen müssen.
Siehe auch Artikel
"Den Königsweg gibt es nicht"