Rheinfelden Alu-Deal in trockenen Tüchern

Die Oberbadische
Die Alu Rheinfelden darf auf eine gute ZUkunft hoffen 8Archivfoto) Foto: Gerd Lustig

Wirtschaft: Grünes Licht aus dem Bundeswirtschaftsministerium: Rusal kann Alu Rheinfelden übernehmen

Rheinfelden - Nach einigen Wochen des Wartens und der Ungewissheit ist der Deal jetzt perfekt: Der russische Konzern Rusal darf die Alu Rheinfelden übernehmen und einen geplanten Neustart in eine wieder bessere Zukunft des im letzten Quartal des vergangenen Jahres in die Insolvenz geratenen Industrieunternehmens wagen.

Nach der Zustimmung durch das Kartellamt kam am späten Donnerstag jetzt auch das grüne Licht aus dem Bundeswirtschaftsministerium. In einem längeren Verfahren war unter anderem geprüft worden, ob durch den Verkauf der Alu und ihrer wertvollen Patente für Gusslegierungen auch fürs Militär verwendbares Know-How eine Rolle spielt (wir berichteten ausführlich). Nun aber ist der Verkauf an Rusal in trockenen Tüchern.

„Wir haben so sehr auf den Deal mit Rusal gehofft .“

Weil Belegschaft, Betriebsrat und Gewerkschaft stets die Rusal-Lösung favorisiert hatten und auch eine einstimmige Entscheidung des Gläubigerausschusses vorlag, kommen aktuell Freude und Erleichterung rund um die Alu und deren Rettung mit gut 250 Arbeitsplätzen in den Bereichen Alloys, Semis und Cabon auf. „Wir haben so sehr auf den Deal mit Rusal gehofft und sind daher jetzt sehr froh“, sagt Betriebsratsvorsitzender Wilhelm Tholen.

Erleichtert zeigt sich auch Petra Hartwig, Leiterin der IG BCE-Bezirksstelle Freiburg. Mit Rusal werde nicht nur der Standort Rheinfelden erhalten, sondern auch weitestgehend alle Arbeitsplätze, ist sie sich sicher. „Es kann also wieder aufwärts gehen“, so die Gewerkschafterin.

Man werde aber am Ball bleiben und ständigen Kontakt zum Betriebsrat vor Ort halten, um zu sehen, ob die Zusagen auch eingehalten werden: Was sich die IGBCE aber noch wünscht: Dass Rusal zur Tarifautonomie steht und auch dem Arbeitgeberverband beitritt. „Das wäre unser großer Wunsch“, so Hartwig.

Unternehmen ist eng mit der Stadtgeschichte verbunden

Natürlich fällt nun auch Oberbürgermeister Klaus Eberhardt ein Stein vom Herzen, handelt es sich bei der Alu doch um ein Unternehmen, das eng mit der Stadtgeschichte verbunden ist, ja eine der wichtigsten Keimzellen darstellt.

Er schreibt in einer ersten Stellungnahme: „Die Entscheidung zugunsten von Rusal setzt einen Endpunkt des bereits in den Jahren 2017 und 2018 von Dr. Alois Franke verfolgten Kurses nach der Suche eines strategischen Partners und das damit verbundene Zusammengehen mit Rusal fort.

Die seinerzeit von den USA verhängten Sanktionen wurden zwischenzeitlich aufgehoben. Rusal gewährleistet einen marktfähigen Fortbestand der Aluminiumproduktion und überzeugt aufgrund eines Einsatzes mit Wasserkraft von sehr guten Nachhaltigkeitsindikatoren bezüglich des CO² Verbrauches.

Bereits frühzeitig hat Rusal erkennen lassen, dass sie in der Aluminium Rheinfelden einen besonderen Wert durch die Leistungsfähigkeit und Kreativität der hiesigen Mitarbeiter sieht. Aus diesem Grunde hat man sich im Insolvenzverfahren auch dazu entschieden, bereits entlassene Mitarbeiter wieder einzustellen.“

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