Ich habe diese Kritik nur selten gehört und ich halte sie nicht für gerechtfertigt. Die Krise ist immer die Zeit der Exekutive, also der Verwaltung. Schnelles Handeln ist gefragt, Entscheidungen müssen unter hohem Zeitdruck sofort und ohne jeden Verzug getroffen werden. Deshalb wäre ein dauerhafter Krisenmodus schwierig für eine Demokratie. Ich habe aber während der gesamten Zeit keine Eilentscheidung im Sinne der Gemeindeordnung treffen müssen. Wir waren in ständigem Kontakt mit dem Ältestenrat und bis auf den Monat April haben alle Gremiensitzungen stattgefunden.
Kann es Ihrer Meinung nach zu einem zweiten Lockdown kommen, wäre eine zweite Grenzschließung denkbar?
Corona hat uns gelehrt, dass viel geschehen kann, was wir für undenkbar gehalten hatten. Ich glaube aber, dass wir gelernt haben, besser mit der Corona-Pandemie umzugehen. Einen erneuten landesweiten Lockdown und Grenzschließungen halte ich für unwahrscheinlich. Die aktuelle Strategie, eher einzelne Gebiete als Risikogebiete zu definieren, halte ich für sinnvoller und effektiver.
Info:
Anmeldung noch bis Freitag, 12 Uhr, per E-Mail an kultur@loerrach.de oder unter Tel. 07621/415130.
Im Fokus der Diskussion, die gemeinsam mit der Landeszentrale für Politische Bildung organisiert wurde, stehen die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die drei benachbarten demokratischen Systeme.
Es diskutieren: Esther Keller, Großrätin der Stadt Basel, Mitglied der Grünliberalen Partei Schweiz (glp); Daniel Adrian, Co-Präsident Agglomeration St. Louis, Mitglied im Vorstand des Trinationalen Eurodistrikt (TEB), Bürgermeister Landser im Elsass. Matthias Zeller vom SWR leitet die Diskussion. Fragen aus dem Chat und aus dem Publikum werden von Lars Frick, Fachbereichsleiter Kultur und Tourismus, als Co-Moderator gefiltert.