In einem Interview sprach der Sänger einmal davon, er mache „Gospel für die Gefallenen“. Er selbst ist trotz vieler Brüche und Verletzungen stets aufgestanden. Und packt seinen Ruf nach individueller Freiheit in seine faszinierende Musik.
In den Abend eingeführt hat die Sängerin Anais. Sympathisch agierend, auch sie mit einer enormen stimmlichen Bandbreite, hat sie etwas zu sagen. Am Keyboard sitzend, nur von ihrem Gitarristen begleitet, sind ihre Songs Appelle an Freiheit und Gerechtigkeit. „Manchmal müssen wir aufstehen für das, an das wir glauben“, sagt sie ans Publikum gewandt und beschwört in ihren Songs Mut und Zuversicht („we gonna fly“). Eine warme, facettenreiche Stimme, die zuweilen Kate Bush zu zitieren scheint, die aber auch warm und wiegend einlullen kann.
Über ein tanzendes Publikum hätte sich die Musikerin bei den wiegenden Melodien gefreut. Ihr selbst blieb das verletzungsbedingt verwehrt.