Lörrach Angeklagter schweigt

Die Oberbadische
Dem Angeklagten wird vorgeworfen, eine sechsstellige Summe an Steuern hinterzogen zu haben. Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

Gericht: Vorwurf Steuerhinterziehung

Lörrach (dr). Wegen Steuerhinterziehung hat am Montag ein Verfahren vor dem Amtsgericht Lörrach begonnen. Ein 64 Jahre alter Mann wird beschuldigt, in den Jahren 2003 bis 2008 in 19 selbstständigen Fällen eine zusammengerechnet sechsstellige Summe an Steuern hinterzogen zu haben.

Der Angeklagte war im Jahre 2003 nach Lörrach in ein bereits zuvor erworbenes Einfamilienhaus gezogen. In den folgenden Jahren soll er bis 2008 keine einzige Einkommensteuererklärung beim Finanzamt Lörrach abgegeben haben.

Vor seinem Wohnortwechsel nach Lörrach war er im Management einer großen Chemiefirma in Nordrhein-Westfalen beschäftigt. Diese soll ihrem scheidenden Mitarbeiter eine Abfindung von 425 000 Euro überwiesen haben, die nicht erklärt wurde.

In Lörrach soll er von beträchtlichen Lizenzgebühren, Immobiliengeschäften und Beraterhonoraren gelebt haben. Der Vorwurf des Staatsanwalts beinhaltet den Unterhalt einer Briefkastenfirma in Gibraltar. Ferner eine „AG“ im Schweizerischen Solothurn. Die Nachforschungen der deutschen Steuerbehörden hätten ergeben, dass eine vom Angeklagten angegebene Firma in Großbritannien weder im Handelsregister noch im Telefonbuch existiere. Auch die Adresse gebe es nicht.

„Mein Mandant verteidigt sich durch Schweigen“, war das einzige, was der Verteidiger durch eine Anwaltserklärung verlauten ließ. Dafür äußerte er seine Sicht über die Zulässigkeit der Anklageschrift. So hätte sein Mandant für das Jahr 2003 mit dem Finanzamt einen Vergleich getroffen. Warum dieses Steuerjahr jetzt wieder in der Anklage auftauche, sei nicht nachvollziehbar. Ferner seien mehrere Tatbestände verjährt und nicht mehr strafrechtlich zu verfolgen.

Für die Verhandlung sind bisher drei Verhandlungstage angesetzt. Wir berichten weiter.

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