Lörrach Auch Pferde müssen Zähneputzen

Regine Ounas-Kräusel
Die Dressurquadrille mit jungen Reiterinnen des Reitvereins stieß bei den Besuchern am „Tag des Pferdes“ auf reges Interesse. Nicht nur für Kinder gab es bei dem Aktionstag einiges zu entdecken. Foto: Regine Ounas-Kräusel

Der Reitverein Lörrach präsentierte am Sonntag beim „Tag des Pferdes“ sein vielfältiges Angebot im Reitsport. Ein regelrechter Publikumsmagnet war Hufschmied Ingo Werner.

Viele Besucher, Kinder wie Erwachsene, schauten Hufschmied Ingo Weber gespannt zu, während er dem Schulpferd Finn neue Hufeisen anpasste: Wie Weber den glühenden Rohling auf dem Amboss für Finns Hufe mit dem Hammer formte, noch heiß dem Pferd anpasste und schließlich mit Nägeln befestigte. Als Kinder ängstlich fragten, ob das Pferd denn keine Schmerzen hätte, erklärte der Hufschmied: „Wir arbeiten nur da, wo kein Leben ist.“ Jedes Pferd habe an seinen Füßen eine dicke Hornschicht, die nicht durchblutet und nicht schmerzempfindlich sei. Dort würden die Hufeisen angebracht. Tatsächlich ließ Finn die Prozedur, von einer Helferin am Zügel gehalten, ruhig über sich ergehen.

Entdeckungen für Kinder

Viel zu entdecken gab es auf dem gesamten Gelände des Reitervereins. Kinder hatten ihren Spaß beim Ponyreiten und streichelten vorsichtig die Schulpferde, die ihre Köpfe aus den Stallfenstern streckten. Die Tierklinik Partners zeigte, wie man Pferden die Zähne putzt. Bei sonnigem Wetter bummelten die Besucher über das Vereinsgelände, ließen sich vom Reitverein bewirten oder verfolgten am Nachmittag die Vorführungen auf dem Reitplatz.

Vielfalt des Reitsports

Dort war die ganze Vielfalt des Reitsports zu erleben. Carolin Onderka eröffnete als Gast mit ihrer Kutsche das Programm. Zur Titelmelodie des Films „Heidi“ drehte sie, begleitet von Mädchen im Dirndl, ihre Runden. Danach gab es Vorführungen des Reitervereins im Voltigieren, der Akrobatik auf dem Pferderücken, im Dressurreiten und Springen. Die Mädchen der Fördergruppe „Voltigieren“ vollführten auf dem Pferderücken alleine oder zu zweit elegante Figuren wie Waage, Schwünge oder einen Abgang mit Überschlag. Verschiedene Voltigiergruppen von den „Voltikids“ ab vier Jahren bis hin zur Turniergruppe traten auf. Beim Dressurreiten flogen die Reiter mit ihren Pferden im Trab oder Galopp federleicht über den Platz und bildeten immer neue Formationen. Ihre Vorführungen hatten die Akteure jeweils unter ein Motto gestellt. So ritten die Turnierreiterinnen Hannah Rufer auf Woogie und Rixa Wilke auf Hennessy ihren Pas de deux als „Bondgirls“ zu Musik aus den Agentenfilmen um 007.

Gäste bieten Programm

Gäste bereicherten die Vorführungen auf dem Reitplatz: Die Familie Mildenberger zeigte zum Beispiel Zirkusübungen mit dem Pony. Der Landesverband klassisch-barocke Reiterei Baden-Württemberg führte vor, wie Pferde in früheren Jahrhunderten an der „langen Leine“ noch ohne das Gewicht des Reiters auf die hohe Reitkunst vorbereitet wurden.

Fasziniert beobachteten große und kleine Besucher, wie Hufschmied Ingo Weber das Schulpferd Finn beschlug. Foto: Regine Ounas-Kräusel

Der Reitverein Lörrach hat rund 360 Mitglieder, etwa zwei Drittel sind Kinder und Jugendliche, wie Geschäftsführer Markus Schöne informierte. Schon im Alter von vier Jahren können Kinder beim Voltigieren erste Erfahrungen mit Pferden machen. Kinder ab acht Jahren können über die Ferienkurse in den Reitsport einsteigen. Die nächsten Kurse finden an Pfingsten, im Sommer und im Herbst statt. Der Verein hat derzeit 18 Schulpferde und bietet für Kinder ab zehn Jahren, für Jugendliche und Erwachsene Reitstunden an.

  • Bewertung
    0

Beilagen

Anzeige

Umfrage

Präsident Donald Trump hat die US-Militärhilfen ausgesetzt, bis der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj „den Fokus auf Frieden“ legt, wie es aus dem Weißen Haus  heißt. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading