Überlegenswert wäre es, wie in anderen Städten bereits üblich, den Stadtführern mobile Lautsprecheranlagen zur Verfügung zu stellen, meinte ein Teilnehmer.
Nächste Station war am ehemaligen „Hirschen“. 1964 wurde das Traditionsgasthaus abgerissen, dann entstand dort das Kaufhaus Hertie (heute Karstadt). An diesem einstigen Wirtshaus lässt sich auch die Verbindung zu einem der bekanntesten Bürger der Stadt herstellen, Markus Pflüger betrieb es einst mit. 1896 sprach in diesem Wirtshaus der SPD-Vorsitzende August Bebel.
Von hier spannt sich der Bogen zum einstigen „Markgräfler Hof“ am heutigen Senser Platz. Dort sprach 1910 Rosa Luxemburg. Lörrach war also, so belegt es die Wirtshausgeschichte, seit der Revolution von 1848 mit dem Auftreten von Gustav Struwe immer noch eine politisch aufgeschlossene Stadt geblieben.
Bedeutend für das kulturelle Leben in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg war der Theatersaal im einstigen „Markgräfler Hof“. Seinerzeit waren etliche namhafte Schauspieler aus Berlin nach Südbaden gekommen, weil sie sich von hier aus schnelle Kontakte in die Schweiz erhofften, um dort bald wieder Engagements zu erhalten. Denn in der zerstörten Hauptstadt lag der Theaterbetrieb am Boden.
Sturm verwies am Senser Platz auch noch auf die einstige Restauration Mutter in der Tumringer Straße, von der heute nichts mehr erkennbar ist. André Mutter war der Großvater der weltbekannte Geigerin Ann-Sophie Mutter: „Vielleicht förderten die zahlreichen musikalischen Umtriebe des Gastwirts den Weg der Enkelin,“ meinte der Stadtführer schmunzelnd.
Die Informationen dieses Rundgangs beschränkten sich bei weitem, nicht auf die Wirtshäuser. Die Teilnehmer erfuhren viele Einzelheiten aus dem städtischen Leben in früheren Jahrhunderten. Die Führung führte zum Abschluss noch durch die Grabenstraße und schließlich bis zur Villa Aichele.