Skurril, verschachtelt und komplex, durchzogen von abrupten Rhythmuswechseln und durchdrungen von einem eigenwilligen Humor, der in der heutigen Zeit der Sprachregelungen weitaus provokanter wirkt als zu Zappas Glanzzeiten. Kurzum: Da gibt’s nichts zu meckern. Mit der richtigen Lautstärke lassen die Sheiks das Publikum in Franks wilde Welt eintauchen. Ein bisschen Dada, ein bisschen Gaga, geht es von einem virtuosen Solo ins nächste, von schrägem Sprechgesang punktgenau in majestätische Rockopernklänge. Manches Neuarrangement der „Grandsheiks“ birgt angenehme Überraschungen. Die beiden Gitarrenvirtuosen überzeugen ebenso wie Guggenheim an Synthesizer sowie Tenor- und Sopransaxofon – mehrfach brilliert er mit abenteuerlichen Kaskaden.
Die Setlist
Mit Franks selbstironischer Nummer „Dancin’ Fool“ (1979) steigen die Sheiks gewichtig ein, gefolgt vom Klassiker „I’m The Slime“ (1973): Gibt es hier viel Applaus für ein Gitarrensolo, geht der Beifall in „Po-Jama People“ (1975) an flirrende Saxofonpassagen. Es folgen der Monstersong „Cheepnis“ (1988), „Crew Slut“ (1979) und „Trouble Every Day“ (1986). „Is this twisted Jazz or perverted Rock?“, verdrehter Jazz oder pervertierter Rock, diese Preisfrage hatte Sänger Hilbrand schon vor zwei Jahren im Burghof gestellt – und auch diesmal stellt er Helene-Fischer-Tickets in Aussicht.