Doch neben vielen bunten Einsprengseln werden bis heute Narrenattribute verwendet, deren Symbolik laut Roßkopf „in den religiösen Vorstellungen des Mittelalters verankert sind“. Wenngleich das heute keine Rolle mehr für die Wahl dieser Attribute spiele. Die Narrenkappe, wie sie heute die Haagener Burgnarren, der Fötzel der Ufhabi Clique oder auch der Zundel (außer bei der Akrobatik) trägt, wies den Narren damals als Gottesleugner aus: „Der Narr war eine durch und durch böse Figur“, betont Roßkopf.
Das typische mittelalterliche Narrengewand bestand aus einem bunten Spielmannsgewand mit Gugel, Glöckchen und Schnabelschuhen. „Glöckchen sind heute beliebt und weit verbreitet, damals mussten Aussätzige diese tragen, als Warnsignal, damit alle Abstand halten konnten“, erzählt der Obergildenmeister. Oft seien zudem die Farben Gelb, Rot und Grün verwendet worden, da diese als die Farben der Tollheit galten. „Es ist kein Zufall, dass diese auch die Farben der Lörracher Fasnacht sind“, sagt Roßkopf.
In mittelalterlichen Darstellungen werde der Messias oft mit einem Reichsapfel in der Hand dargestellt, der die Herrschaft über Himmel und Erde symbolisieren soll. Als „Gegenstück“, so Roßkopf, gab man dem Narren eine „Blase der Vanitas“, die Saubloodere, wobei „Vanitas“ für Nichtigkeit und Vergänglichkeit stehe. Heute ist die Saubloodere, die früher von fast jedem Waggis mitgeführt wurde, aus der Lörracher Fasnacht weitgehend verschwunden. Das liegt laut Roßkopf vor allem an der nicht ganz einfachen Herstellung und dem Aussterben der typischen „Dorfmetzger“. Denn: „Schweineblasen bekommt man nicht an der Fleischtheke im Supermarkt.“
Ein weiteres Symbol, der Fuchsschwanz, wird hingegen noch immer oft getragen, beispielsweise an Hüten. Roßkopf: „Die meisten denken, er steht für Schlauheit, es ist aber eigentlich ein Symbol für einen Betrüger der Menschen.“