Lörrach Ausweichquartier – Günstigere Lösung als Kreisklinik gesucht

Marco Fraune
Das Rathaus ist sanierungsbedürftig. Foto: Marco Fraune

Die Stadtspitze rechtfertigt im Hauptausschuss erneut die hohe Priorität der Rathaus-Sanierung. Es wird ein Experte als Gesamtprojektleiter gesucht. „Neue Arbeitswelten“ werden erarbeitet.

Lange war das künftig leerstehende Kreisklinik-Gebäude während der Rathaus-Sanierungszeit als Ausweichquartier gesetzt. Mittlerweile hat die Stadtverwaltung aber den Suchradius erweitert, wie im Hauptausschuss am Dienstagabend deutlich wurde. Laut OB Jörg Lutz wird nach einer Alternative gesucht, die günstiger ist. Denn aus verschiedenen Gründen habe sich bei der tiefergehenden Analyse der Krankenhaus-Areals gezeigt, dass eine Herrichtung als Rathaus-Zwischenlösung kräftig ins Geld geht. Lange dunkle Flure, der Brandschutz und einiges mehr schlagen hier zu Buche.

Sollte aber keine günstigere Lösung gefunden werden, so Lutz, bleibe es bei dem ins Auge gefassten Kreisklinikum, da der Betrieb ins Zentralklinikum ziehen wird. Verwundert zeigte sich aber Jörg Müller (FW). „Ich bin davon ausgegangen, dass die Planung für das Ausweichquartier schon vorliegt.“ Der Politik sei versichert worden, dass sich das alte Krankenhaus-Gebäude eigne.

Befristeter Projektleiter

Gleichzeitig gilt es für die Stadt, sich für die Zukunft auszurichten. „Die neuen Arbeitswelten können nicht warten, bis wir ausgezogen sind“, weiß Fachbereichsleiter Thomas Wache. Mit seinem Team lasse sich dies angesichts der „dünnen Personaldecke“ nicht realisieren. „Das notwendige Know-how haben wir auch nicht.“ Daher müsse eine auf einige Jahre befristete Projektleiterstelle ausgeschrieben werden, ähnlich wie beim Bau des Zentralklinikums praktiziert. Etwa 80 000 Euro pro Jahr würden für den Arbeitgeber Stadt an Kosten anfallen. Dies sei aber im 52-Millionen-Euro-Budget für das Rathaus-Projekt enthalten.

Noch mit Bedenken

Weil hier die Zeit dränge, werde schon jetzt außerhalb der Haushalts-Beratung die Stelle beantragt, erklärte Lutz. Wie berichtet, will die Verwaltung für das Projekt auch möglichst viel Fördermittel noch an Land ziehen. Margarete Kurfeß (Grüne) sorgt sich, ob eine gute Fachkraft zu bekommen ist. Thomas Vogel (FW) sah dies ähnlich. Und: „Ich habe Bedenken, dass einiges aus dem Ruder läuft.“ Hier setzt er auf einen Generalunternehmer – womit die Stadtspitze keineswegs liebäugelt. „Das ist die teuerste Lösung, die wir machen können“, unterstrich OB Jörg Lutz. Gleichzeitig unterstrich er nochmals, wie dringend notwendig eine Sanierung ist. Der vierte Aufzug laufe seit Monaten nicht mehr, für die Sicherheit der Fassade könne der Experte keine Verantwortung übernehmen. „Es gibt einen dringenden Handlungsbedarf.“ Das Rathaus müsse in der Stadt Priorität haben.

Bernhard Escher forderte aber auch ein, dass die weiteren zu erledigenden Projekte mit Prioritäten versehen werden. Daran befinde sich die Stadt aktuell, versicherte Fachbereichsleiter Lars Frick. Eine Beschlussempfehlung für den Rat sprach der Hauptausschuss auch nach Bedenken von Ulrich Lusche (CDU) nicht aus, der eine gesamtheitliche Betrachtung einforderte.

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