Lörrach Autoreisezug soll weiter rollen

Die Oberbadische
Falls die Autoreisezug-Strecke weiter betrieben wird, würde das auch die Pläne der Stadt für das Areal tangieren. Foto: Meller Foto: Die Oberbadische

Verkehr: „BahnTouristikExpress“ möchte die Strecke Hamburg – Lörrach ab Mitte Dezember betreiben

Von Bernhard Konrad und Guido Neidinger

Das Unternehmen BahnTouristikExpress möchte den Autoreisezug auf der Strecke Hamburg – Lörrach übernehmen. Das bestätigte der Nürnberger Spezialist für Sonderzug-Verkehr gestern auf Anfrage unserer Zeitung.

Lörrach. „Nach dem Rückzug der Deutschen Bahn übernimmt BahnTouristikExpress zum Fahrplanwechsel 2016/ 2017 die Autozug-Verbindung Hamburg – Lörrach – Hamburg. Hierzu wurden bei DB Netz rechtzeitig Trassen für den Jahresfahrplan angemeldet. Ab Mitte Dezember 2016 startet der erste BTE-Autoreisezug. Entsprechende Fahrzeuge sowie die Qualifikation zum Nachtreiseverkehr hat BTE bereits für seine Liegewagenzüge im Charterverkehr erworben“, schreibt das Unternehmen in einer Mitteilung. „Zusätzlich können sich Reisende dann auch wieder auf einen Speisewagen freuen“, teilt Vertriebs-Chef Matthias Wolf mit. Wolf erläuterte im Gespräch mit unserer Zeitung, BahnTouristikExpress habe die Trasse beantragt, und „in der Regel kommt dann nichts dazwischen.“

Wie berichtet, wird die Deutsche Bahn die Autoreisezug-Strecke im Oktober aufgeben – früher als ursprünglich geplant. Würde diese Übernahme klappen, könnte das für die Stadt Lörrach weitreichende Folgen haben, denn diese hatte bereits konkrete Pläne für das Areal. Die zeitnahe Aufgabe des Autoreisezugs sei „eine gute Nachricht für Lörrach“, freute sich Oberbürgermeister Jörg Lutz noch im Februar. Seit November vergangenen Jahres ist die Stadt in Kontakt mit dem Immobilienunternehmen der Deutschen Bahn, um das Gelände schnellstmöglich einer neuen Nutzung zuzuführen.

Lutz ging davon aus, dass das gesamte Areal des Güterbahnhofs Zug um Zug frei wird. Deshalb werde ein Gesamtplan für die künftige Nutzung ebenso notwendig wie Teilpläne für die Flächen des Autoreisezugs, der Holzverladung und des Schrottplatzes. Konzentrieren wollte sich der OB zunächst auf das vordere Areal des Autoreisezugs. Das Gelände sei „ideal als zweiter Standort für das Landratsamt“.

Auch Landrätin Marion Dammann habe bereits signalisiert, dass sie sich dieses Grundstück für das Landratsamt vorstellen könne – wenn die Bebauung in einer akzeptablen Frist erfolge. Sofern die Dinge mit der Deutschen Bahn optimal laufen, konnte sich Lutz den Beginn der Bebauung bereits Ende 2017 oder Anfang 2018 vorstellen.

Neben dem Landratsamt wollte der Oberbürgermeister auf dem Gelände ein großes Parkhaus errichten, „von dem aus das neue Dienstleistungszentrum auf dem Postareal sehr schnell fußläufig erreichbar wäre“. Außerdem bezeichnete Lutz die Ansiedlung von Gewerbe- und Dienstleistungsbetrieben als sinnvoll. Nach dem Aus für den Autoreisezug sollte zudem möglichst bald Schluss sein mit der Holzverladung in Lörrach. Falls aber BahnTouristikExpress die Strecke künftig betreibt, stellt sich die Frage, welche der angedachten Projekte überhaupt umgesetzt werden können. Die Verwaltungsspitze war gestern Abend nicht zu erreichen (wir berichten noch).

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