Lörrach Bäume sterben reihenweise

Guido Neidinger
Auch diese Blutbuche im Aichelepark muss mittelfristig gefällt werden.                             Foto: Kristoff Meller

Umwelt: Mindestens 250 Bäume in der Stadt müssten gefällt werden

Lörrach - Die heißer werdenden Sommer mit anhaltenden Trockenphasen setzen den Bäumen in der Stadt weiter zu. Das macht Fällungen auch ortsbildprägender Bäume aus Sicherheitsgründen nötig. Das erklärte Eigenbetriebsleiter Jens Langela am Donnerstag im Ausschuss für Umwelt und Technik (AUT).

„Wir machen das nicht gerne“, erklärte Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic und blickte pessimistisch in die Zukunft: „Das Ende der Fahnenstange ist noch nicht erreicht.“ Mit anderen Worten: In Zukunft müssen weitere Bäume gefällt werden.

Unter anderem muss laut Langela die Blutbuche zwischen Rathausplatz und Bahnhofstraße entfernt werden. Sie ist mit Brandkrustenpilz befallen und nicht mehr standsicher. Eine weitere Blutbuche, die mit Brandkrustenpilz und dem Schillerporling befallen und ebenfalls nicht mehr standsicher ist, muss neben der Sporthalle der Theodor-Heuss-Realschule gefällt werden.

Des Weiteren werden neun Pappeln in der Hofmattstraße in Brombach entfernt. An diesen Bäumen wurden vor vielen Jahren die Äste gekappt, was letztlich tödlich für diese Bäume ist.

Im Bereich des Kinderspielplatzes „Im Altweg“ werden sechs weitere Bäume gefällt. Die Baumhaseln sind in diesem Sommer endgültig vertrocknet und abgestorben. Ein weiterer ortsbildprägender Baum ist ein Ahorn nahe der Calesthenics-Anlage im Rosenfelspark. Er weist Trocken- und Rindenschäden auf und muss zur Verkehrssicherung entfernt werden.

Insgesamt müssen im Winter 2020/21 nochmals mehr Bäume als im Vorjahr gefällt werden, insgesamt 250, möglicherweise sogar mehr, da bei einem Bestand von 10 500 Stadt- und Parkbäumen geschädigte Bäume nur sukzessive entdeckt werden. Außerdem beobachten und pflegen die städtischen Baumpfleger auffällige Bäume relativ lange, um deren Fällung möglichst lange zu verzögern.

Bei den betroffenen Baumarten zeigt sich ein gemischtes Bild. Betroffen sind viele Hainbuchen, Baumhaseln, Weißdorne und Birken.

„Grundsätzlich soll für alle gefällten Bäume Ersatz gepflanzt werden. Die hohe Zahl an Fällungen stellt dieses Jahr eine besondere Herausforderung für uns dar, an deren Lösung wir aktuell noch arbeiten“, sagte Jens Langela

Nachpflanzungen erfolgten bisher mit einem gewissen zeitlichen Abstand, um dem Boden Zeit für Erholung zu geben und dem neuen Baum die bestmöglichen Startbedingungen zu schaffen. Hierbei ist die Ersatzpflanzung auch mit einer anderen für den Standort besser geeigneten Baumart möglich. Schwierig für die Bäume sind oft auch die unzureichenden Bedingungen in älteren Baumscheiben sowie die unterirdische Leitungsführung. Hier ist ein unmittelbarer Ersatz oft nicht möglich oder mit hohen Kosten verbunden. Auch stehen gerade im Grütt abgestorbene Bäume oftmals innerhalb von Gruppen. Eine Nachpflanzung ist dort ebenfalls nicht am gleichen Standort möglich, da Beschädigungen an den benachbarten, vitalen Bäumen der Gruppe bei der Neupflanzung unvermeidlich wären.

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