Lörrach Trinkwasser wird gechlort

bk/mek , aktualisiert am 12.02.2021 - 21:45 Uhr
Das Wasser in Lörrach muss weiter abgekocht werden, weil darin Verunreinigungen mit coliformen Bakterien festgestellt worden. Foto: Archiv

Ort des bakteriellen Eintrags noch nicht gefunden. Inzlingen nicht betroffen. Hotline für Fragen.

+++ Einen Beitrag mit aktualisierten Informationen gibt es hier: Trinkwasser wird am Wochenende weiter gechlort +++

Lörrach - In der Stadt Lörrach wurde am Mittwoch ein Qualitätsproblem beim Trinkwasser festgestellt (wir berichteten ausführlich). Deshalb sollten die Bürger Trinkwasser vor dem Gebrauch vorsorglich abkochen – das heißt: einmal sprudelnd aufkochen, so bnNETZE in einer Mitteilung. Bei dieser Empfehlung bleibt es bis auf Weiteres.

Ursache noch nicht gefunden

Die Badenova-Tochter bnNETZE startet am heutigen Donnerstrag, 11. Februar, mit der Chlorung des Trinkwassernetzes in Lörrach. Denn: Die Ursache des Qualitätsproblems konnte noch nicht festgestellt werden. Da der konkrete Ort des bakteriellen Eintrags noch nicht gefunden werden konnte und auch die heutigen Laborergebnisse Belastungen mit coliformen Bakterien und auch Enderokokken aufzeigen, wird das komplette Lörracher Wassernetz inklusive aller 13 Hochbehälter vorsorglich mit Chlor desinfiziert.

Dieser Prozess werde angesichts der Größe Lörrachs Zeit ins Anspruch nehmen, sagte Yvonne Schweickhardt, Leiterin der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Badenova, gegenüber unserer Zeitung. Höchstwahrscheinlich werde auch das kommende Wochenende hierfür benötigt. Das Wasser kann durch die Chlorzugabe einen leicht chlorigen Geschmack aufweisen, teilt das Unternehmen mit.

Unterdessen würden durchgängig Proben entnommen und untersucht. Die Wasserexperten von bnNETZE stehen im engen Austausch mit dem Gesundheitsamt.

Abgekocht werden sollte weiterhin Wasser, das zum Trinken, Waschen und Zubereiten von Obst, Gemüse, Getränken oder anderen ungekochten Nahrungsmitteln verwendet wird. Ebenso das Wasser, welches zur Mundhygiene benutzt wird.

Sensible Einrichtungen direkt informiert

Sensible Einrichtungen wie Krankenhäuser, Altenheime und Dialysestationen werden über den Chlorungsvorgang direkt informiert, damit sie ihre Gerätschaften entsprechend anpassen können. Die Ursachenforschung bei bnNETZE läuft auf Hochtouren, sowohl innerhalb als auch außerhalb des Lörracher Wasserwerks. Parallel werden erneute Proben im gesamten Netz gezogen. Ziel ist es, unter Anwendung von Chlor schnellstmöglich keimfreies Trinkwasser für Lörrach zu liefern, so die Mitteilung.

Hotline von bnNetze

Die Stadt steht nach wie vor in enger Abstimmung mit bnNetze und dem Gesundheitssamt. Sobald die Testproben keine Verunreinigungen mehr nachweisen und sichergestellt sei, dass das Leitungswasser überall wieder gefahrlos verwendet werden könne, informieren Stadt und bnNetze die Bevölkerung. Bürger können sich für Fragen auch an die Hotline von bnNetze unter 0800 – 2212621 (Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr) wenden.

Die Gemeinde Inzlingen bezieht Teile ihres Trinkwassers aus Lörrach. In Inzlingen wurden bisher keine mikrobiologischen Befunde festgestellt. Aus diesem Grund gilt für die Gemeinde auch keine Abkochempfehlung, teilte die Badenova am Nachmittag mit. Die notwendigen betrieblichen Maßnahmen zur Sicherstellung der Qualität des Trinkwassers in Inzlingen sind von der bnNETZE als technischem Betriebsführer eingeleitet worden.

Das bedeutet konkret, dass die aktuell hohen Quellwassermengen in Inzlingen vollständig verwendet und auf eine Einmischung des Lörracher Trinkwassers verzichtet wird. Diese Maßnahme kann dazu führen, dass vorübergehend ein erhöhter Härtegrad für die Einwohner entsteht. Dies hat laut der Mitteilung keine qualitativen Auswirkungen auf die Nutzung des Trinkwassers in Inzlingen.

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