Lörrach „Bargeld macht keinen Spaß mehr“

Die Oberbadische
Referent Jochen Bade Foto: Susann Jekle Foto: Die Oberbadische

Finanzen: Jochen Bade referierte beim Sparkassenforum über die Zukunft des Bezahlens

„Bei unseren Kunden besteht ein erheblicher Informationsbedarf in Sachen ’electronic banking’“, sagte Klaus Jost, Vorstandsmitglied der Sparkasse Lörrach-Rheinfelden. Am Mittwochabend kam deshalb Jochen Bade als Referent ins Sparkassenforum, um vor Firmen- und Geschäftskunden der Sparkasse zu sprechen.

Von Susann Jekle

Lörrach. Der „Key Account Manager“ – zu deutsch: Betreuer von Schlüsselkunden – aus Stuttgart zeigte in seiner Präsentation mit dem Titel „Payment heute und morgen“ verschiedene neue Zahlungsmodelle auf.

„Bargeld macht keinen Spaß mehr“, war Bade überzeugt. Gerade weil der Trend zum Einkaufen über das Internet geht, werden für diese neuen Geschäftsmodelle auch neue Zahlungswege benötigt. Bade warnte das Publikum: Wer wie die Unternehmen Quelle oder Schlecker den Anschluss verliere, könne nicht mehr aufholen. E-Commerce – der elektronische Handel – verzeichne steigende Umsätze. Wurden im Jahr 2006 noch Umsätze in Höhe von 15,7 Milliarden Euro verzeichnet, waren es zehn Jahre später bereits 44,1 Milliarden.

Doch nicht nur im Internet soll eingekauft werden: Bade zeigte einen Werbefilm für ein kontaktloses Bezahlsystem, das derzeit in den USA etabliert werden soll. Kunden scannen im Supermarkt ihr Handy, das mit ihrem Bankkonto verknüpft ist, und füllen ihre Einkaufstaschen mit allem, was sie brauchen. Dann verlassen sie den Laden ohne an einer Kasse zu bezahlen – denn die App erkennt, was eingekauft wird und bucht direkt vom Konto ab. Auch ein Auto, das die Parkuhr und das Tanken bezahlt, ist für den Manager nicht utopisch. „Von dieser Zukunft sind wir nicht weit entfernt“, erklärte Bade.

Bereits seit einiger Zeit können Sparkassenkunden kontaktlos zahlen. Kunden halten ihre Giro- oder Kreditkarte beim Einkaufen an ein sogenanntes Terminal und können Beträge bis 25 Euro sogar ohne PIN-Eingabe bezahlen. 400 000 solcher Terminals gibt es in Deutschland bereits. Vom Lörracher Publikum hätten aber noch nicht sehr viele diese Option genutzt.

Bade ist jedoch überzeugt, dass das kontaktlose Zahlen bald gang und gäbe sein wird. Mitte des Jahres wird eine neue Funktion freigeschaltet: Mit einer Smartphone-App kann das Bankkonto für das Handy freigeschaltet werden. Dann braucht man keine Karten mehr und kann mit dem Smartphone bezahlen. „Den Geldbeutel kann man mal vergessen, aber das Smartphone hat man heute immer dabei“, sagte Bade. Bereits jetzt gibt es bei der Sparkasse eine App, mit der man sich im Freundeskreis Geld senden kann.

Im Anschluss an den Vortrag konnten sich die Gäste beim „Markt der Möglichkeiten“ an Messeständen über Zahlverfahren und Dienstleistungen informieren.

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