Lörrach Barriere unterirdisch mit Velo überwinden

Marco Fraune
 Foto: Marco Fraune

Bahnlinie: Eine gute Unterführung ist für Bürgermeisterin gesetzt

Die S-Bahnlinie stellt mitten in Lörrach für die Velofahrer teilweise eine große Barriere dar. Eine Lösung für dieses Problem ist kurzfristig nicht in Sicht, wie Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic auf Nachfrage unserer Zeitung bei einem Pressegespräch darlegte.

Von Marco Fraune

Lörrach. Die Querung der Bahnlinie kam vor zwei Monaten zuletzt bei einem Austausch zwischen der IG Velo und Oberbürgermeister Jörg Lutz im Rahmen des Wahlkampfes zur Sprache. Die Problemlage ist klar: Insbesondere in den Morgenstunden sind zahlreiche Autos, Grund- und Campus-Schüler sowie Fußgänger rund um den Hebelpark und auf der Bahnhofstraße unterwegs, aber eine Querung der Bahnlinie lediglich durch die Wallbrunnstraßen-Unterführung möglich. Die Frage lautet: Wie lässt sich dieses Problem lösen? Rein mit dem Fokus auf der sicheren Wegeführung zum Campus wird mit der Weiterführung der Fahrradstraße bis zur Baumgartnerstraße geliebäugelt. Richtung Nordosten sei die Weiterführung der Fahrradstraße bis zum Grüttpark wünschenswert, so die IG.

Grundbesitz Knackpunkt

Dass Handlungsbedarf besteht, ist auch der Bürgermeisterin bewusst. „Eine gute Unterführung ist gesetzt.“ Angesichts möglicher Dimensionen einer Überführung sei klar, dass die Querung der Bahn unterirdisch erfolgen müsse. Bei der konkreten Betrachtung taucht ein zentrales Problem auf: die Grundstückssituation. „Der Grundbesitz ist eine große Herausforderung.“

Im Radverkehrskonzept aus dem Jahr 1986 war eine Lösung für die Bahnunterführung bereits ein Thema. Dort wird die Idee von einer Unterführung vom Rathaus bis zur Bergstraße genannt, wo dann die Velos wieder auftauchen. Doch unterhalb der Bahngleise sei eine Verwirklichung schwierig, so der Lörracher Radverkehrsbeauftragte Lukas Riesterer. Die Trennwirkung der Bahn sei damit weiter ein Problem.

Viel Wirkung, wenig Kosten

Gleichzeitig wird sich perspektivisch diese Wirkung ohne neue Lösungen noch verschärfen, weiß die Stadtspitze. Denn wenn die S-Bahn mit einer höheren Taktdichte unterwegs sein wird, nimmt der Druck zu. Daher nennt Frank Beuschel, stellvertretender Fachbereichsleiter Tiefbau im Rathaus, auch die Optionen von neuen Unterführungen am Arbeitsamt oder am Hieber-Kreisel. „Es wird spannend, es ist eine große Gemengelage.“

Erst einmal gehe es beim Thema Förderung der Mobilität auf zwei Rädern darum, zügig umzusetzende Projekte zu realisieren, erklärt Neuhöfer-Avdic. Die Formel: viel Wirkung mit wenig Kosten. Dabei sollen möglichst viele Fördermittel fließen.

DB als „dickes Brett“

Doch gleichzeitig weiß sie um teilweise dicke Bretter, die zu bohren sind. Bei der Sanierung des Bahnhofs ist es Neuhöfer-Avdic gelungen, das Bahnunternehmen zur Aufwertung des Gebäudes zu bringen. Doch mit der Unterführung zwischen Rathaus und Arbeitsamt tut sich die Bahn wiederum schwer. Von Barrierefreiheit ist hier noch keine Spur, sodass Velos mit Anhänger hier nicht durchkommen, Radler ihr Velo eine Metallschiene und noch eine Rampe rauf- und herunterschieben müssen.

Ergänzend gelte es, so der Radverkehrsbeauftragte, dass die Radbeziehungen besser miteinander vernetzt werden sollen. Von der „Velöstation“ in Richtung Süden beispielsweise wäre dies sinnvoll, findet Riesterer.

Umfrage

Bettina Stark-Watzinger

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat sich für Zivilschutzübungen an Schulen ausgesprochen. Damit sollen Schüler besser auf den Kriegsfall, Pandemien und Naturkatastrophen vorbereitet werden. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading