Lörrach Barrierefreiheit für Websites

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Die Mitglieder des Behindertenbeirats wünschen sich von manchen Busfahrern mehr Sensibilität im Umgang mit Fahrgästen, die über ein Handicap verfügen. Foto: Kristoff Meller

Behindertenbeirat: Neue EU-Vorschrift „überrollt“ Verwaltung / Kritik an Busfahrern

Lörrach - „Wir sind von der neuen Barrierefreien-Informationstechnik-Verordnung (BITV) 2.0 förmlich überrollt worden.“ Susanne Baldus-Spingler, Fachbereichsleiterin Medien und Kommunikation, unterrichtete am Mittwoch den Behindertenbeirat über die Neuigkeiten.

Die EU-Verordnung war im Mai in Kraft getreten. Sie setzt die Vorgaben der Richtlinie (EU) 2016/2102 über die Barrierefreiheit von Websites und mobilen Anwendungen öffentlicher Stellen um. Nach diesen Richtlinien sollten Websites auch mit der Tastatur zu bedienen sein, keine Abkürzungen enthalten und in ihrer Textaussage eindeutig und klar sein. Bei der Überarbeitung des Internetauftritts der Stadt Lörrach habe man diese Kriterien bereits berücksichtigt. Ferner solle es auf jeder Seite eine Rückmeldemöglichkeit geben, um Unstimmigkeiten gleich melden zu können.

Caroline Buffet stellte dem Behindertenbeirat das Projekt „Kultur für alle“ vor. Bisher habe es zweimal einen Runden Tisch gegeben. Menschen mit und ohne Behinderung hätten ihre Vorschläge und Ideen einbringen können. Mehrere Institutionen wie die Lebenshilfe Lörrach oder Leben und Wohnen hätten sich beteiligt. Die Teilnehmer seien aus allen Ländern des Dreilands gekommen. Das Dreiländermuseum ist auch mit dabei. Buffet betonte, dass sie keinen Auftrag habe, das Projekt dem Behindertenbeirat näherzubringen – sie spreche als Privatperson. Der Vorsitzende des Behindertenbeirates, Dirk Furtwängler, und einige Mitglieder zeigte sich interessiert, man wolle in Kontakt bleiben.

Behindertenparkplätze am Burghof nur noch schwer erreichbar

Furtwängler regte eine Autorenlesung im kommenden Frühjahr an. Entweder von einem Autor mit Behinderung oder aus einem Werk, in dem es um Menschen mit Behinderung gehe. Vorschläge können gemacht werden.

Einige Mitglieder bemängelten die schlechte Sensibilität mancher Busfahrer. Der Vorwurf: Sie fahren von der Haltestelle los, bevor ein Bürger mit Rollator oder ein Rollstuhlfahrer einen sicheren Platz im Bus erreicht habe.

Im Zuge des Umbaus der Basler Straße sei jetzt zudem die direkte Zufahrt zu den Behindertenparkplätzen vor dem Burghof von der Weinbrennerstraße aus nicht mehr erlaubt. Große Umwege seien die Folge.

Die städtische Behindertenkoordinatorin Schadia Tahar berichtete, dass man im Oktober eine Besichtigung des Hallenbades durchgeführt habe, um herauszufinden wo mit geringen Kosten eine Verbesserung erreicht werden könnte. Aufgefallen seien dabei unter anderem die Kleiderhaken und die Spiegel, die zu hoch angebracht seien. In den Toiletten fehlen laut Tahar Ablagen und Kleiderhaken und für das Becken sei ein Badelift wünschenswert, der aber auch sehr kostspielig wäre.

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