Bäume werden mit Seilwinde und Kettenbagger gefällt
Bessere Chancen räumt Schirmer den Eichen im Gebiet ein. Und: „Wir lassen die gefällten Bäume liegen, denn sie haben als Totholz eine wichtige ökologische Funktion als Lebensgrundlage für Tier- und Pflanzenarten.“ In einem bewirtschafteten Gebiet würden die Bäume aus dem Wald geholt und könnten trotz der geringen Wertigkeit noch verkauft werden, um die Kosten aufzufangen, so bleibt die Stadt laut Schirmer „voll auf dem Betrag in Höhe von 15 bis 20 000 Euro sitzen“.
Damit die tonnenschweren Bäume aber nicht auf die nahe Bebauung an der Chrischonastraße fallen, später kreuz und quer umherliegen, oder irgendwann ins Rutschen geraten, müssen sie „vernünftig gefällt werden“, wie Jonas Stielper von der Firma Hochleitner aus Bodman-Ludwigshafen am Bodensee erläutert.
Bäume bleiben in Steinbruch liegen
Vor dem Fällen klettert dazu ein Mitarbeiter in den Baum und bringt oberhalb des Schwerpunkts ein Stahlseil an, um die Fallrichtung exakt vorzugeben. Anschließend wird der Stamm unten mit der Sicherheitsfälltechnik angesägt, bevor ein Kettenbagger mit einer Winde am Seil zieht und den Baum zu Fall bringt. Dieser schlägt mit großer Wucht in einem ehemaligen Steinbruch auf: „Wir haben hier das große Glück, dass es diesen alten Steinbruch gibt, in den wir die Bäume teilweise reinfallen lassen können“, erklärt Stielper.
Begleitet werden die Arbeiten zudem von Jan Tissberger vom Freiburger Institut für angewandte Tierökologie. Der Biologe kontrolliert jeden Baum vor der Fällung auf mögliche Fledermaushöhlen. Sollte er eine Behausung entdecken, muss der Baum zunächst stehen bleiben. Tissberger bringt dann eine Fledermauskiste an, um die Tiere an einen anderen Baum umzusiedeln, der groß genug ist und nicht durch die Hitze geschädigt wurde.