Lörrach Baumschutz auf privaten Grundstücken stärken

Die Oberbadische

 Grüne erneuern Forderung nach einer Satzung

Lörrach - Vor über einem Jahr hat die Stadtratsfraktion der Grünen den Antrag gestellt, Bäume in der Stadt besser zu schützen. Besondere Aufmerksamkeit galt dabei dem Erhalt und der Pflege großer, alter Bäume. Vor der Gemeinderatssitzung am Donnerstag äußert sich die Fraktiton in einer Pressemitteilung.

„Will man heute voluminöse Bäume neu entwickeln, sind die Erfolgsaussichten durch beengte Standorte und schlecht geeignete Untergründe oft eher ungünstig. Dies ist nicht nur atmosphärisch bedauerlich, sondern ökologisch problematisch, weil gerade große Bäume einen immer wichtiger werdenden Beitrag für die Biodiversität, fürs Kleinklima in heißen Sommern und für die Funktion als Feinstaubfänger in der Stadt darstellen“, schreibt Claudia Salach für die Grünen.

Die von der Stadtverwaltung nun vorgeschlagenen Maßnahmen umfassten nicht mehr als den Status quo dessen, was auf kommunaler Seite ohnehin schon zu Anwendung komme, „wenn auch nicht immer hinreichend konsequent, so die Kritik der Grünen. Das heiße: Neu gefertigte Bebauungspläne könnten den Erhalt oder die Neupflanzung von Bäumen festsetzen.

„Was öffentliche Flächen betrifft, ist die Stadt im Übrigen bereits sehr vorbildlich unterwegs“, betont Salach. Den bestehenden Baumbestand auf privatem Grund schützten diese Maßnahmen jedoch nicht oder nur unzureichend. Gerade angesichts des Klimawandels sehen die Grünen die Stadt hier in der Pflicht, die Bevölkerung dafür aktiv zu sensibilisieren, dass der Existenz von möglichst vielen Bäumen aufgrund ihrer ökosystemischen Leistung ein besonderes öffentliches Interesse zukommt.

Wertvoller Baumbestand könne – wie in anderen Kommunen auch – durch eine Baumschutzsatzung wirkungsvoll geschützt werden. Darin könne klar geregelt werden, ob und wann ein Baum entfernt werden kann. Jedes Fällanliegen müsse dann beantragt, geprüft und bewilligt werden. „Selbst wenn der Bürger ein berechtigtes Interesse an der Fällung hat, besteht so immer auch die Möglichkeit, beratend und unterstützend zu intervenieren. So könnte mancher Baum, der etwa aus Verkehrssicherungsgründen entfernt werden soll, noch durch eine Pflegemaßnahme erhalten werden“, argumentiert sie. Auf jeden Fall müsse man dann nicht mehr „tatenlos zusehen, wie Baugrundstücke erst einmal leer geräumt werden, damit sie übersichtlicher werden für potentielle neue Käufer“.

Die Fraktion der Grünen spreche sich deshalb für eine Baumschutzsatzung aus, würde sich aber auch klugen Alternativvorschlägen nicht verweigern. Salach: „Diese müssten aber deutlich mehr leisten, als einfach nur mit Appellen an die Freiwilligkeit oder der Hoffnung auf das Wirken beispielhaften Handelns aufzuwarten.“

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