Lörrach Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität

Die Oberbadische
Jörg Lutz: „Viele Menschen würden es sympathisch finden, wenn sie die Wärme einfach beziehen könnten, ohne sich Gedanken um Schornsteinfeger und Co. machen zu müssen.“ Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

Gemeinderat: Interkommunale Wärmeplanung im Landkreis Lörrach / Projektstart für Herbst vorgesehen

Lörrach (mek). Den Entwurf des „Gesetzes zur Weiterentwicklung des Klimaschutzes in Baden-Württemberg“ hat das Kabinett des Landes im Mai zur Anhörung freigegeben. Dieser Gesetzentwurf enthält die Novelle des Klimaschutzgesetzes und in diesem Rahmen die Verpflichtung für eine Wärmeplanung für Stadtkreise und Große Kreisstädte. Die Beschlussfassung ist für den Herbst geplant. Aufgrund des neuen Gesetzes wird die Stadt Lörrach eine Wärmeplanung erstellen müssen.

Dies ist gleichzeitig eine Weiterentwicklung der bisherigen Ansätze aus der Wärmenetzsondierung von 2015, der Erweiterung der Wärmenetze im Stadtgebiet und der Gründung der ARGE Fernwärme mit den bisherigen Wärmenetzbetreibern in Lörrach. „Die Wärmeplanung ist dabei ein entscheidender Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität und einer nahezu vollständigen Versorgung der Stadt mit erneuerbaren Energien, sowohl hinsichtlich Nahwärmenetze, aber auch der Wärmeversorgung in Gebieten, in denen dies nicht möglich sein wird“, schreibt die Kommune in einer Mitteilung. „Wir haben den Klimanotstand ausgerufen und werden darum auf vielen Ebenen agieren“, erklärte Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic beim Mediengespräch am Montag.

Möglichst klimaneutrale Wärmeversorgung bis zum Jahr 2050

Der Landkreis und die kreisangehörigen Städte und Gemeinden haben nun die Chance, über ein vom Land gefördertes Modellprojekt „Unternehmens-unabhängige interkommunale Wärmeplanung für den Landkreis Lörrach (UIWP-LÖ)“ das Thema Wärmeversorgung aufzugreifen. Um die landkreisweit vorhandenen Potenziale und Strukturen optimal zu nutzen, sollen möglichst alle Städte und Gemeinden am Projekt teilnehmen. Der Projektstart ist für Herbst vorgesehen, im Mai 2022 sollen die Ergebnisse vorliegen.

Als Folge wird nicht nur eine landkreisweite Wärmeplanung vorliegen, die vorhandene Wärmeüberschüsse, -potenziale und -bedarfe und deren optimale Verknüpfung aufzeigt, sondern es wird auch einen gebietskörperscharfen Plansatz geben. Dieser soll dann den einzelnen Kommunen die Möglichkeiten aufzeigen, wie eine künftige Wärmeversorgung möglichst klimaneutral umgesetzt werden kann. Mit diesen Daten und Plänen kann in den Folgejahren die konkrete Umsetzung angegangen werden, um bis 2050 eine möglichst klimaneutrale Wärmeversorgung zu erreichen.

Für die Stadt bedeutet die Teilnahme an dem Projekt des Landkreises Erleichterungen bei der Erstellung ihrer eigenen Wärmeplanung und zusätzlich die Gewinnung von Synergien mit anderen Landkreiskommunen. Die Stadtverwaltung empfiehlt daher dem Gemeinderat, der am Donnerstag über das Thema abstimmt, sich an der interkommunalen Wärmeplanung im Landkreis zu beteiligen.

Für das noch in der Planung befindliche Neubaugebiet „Bühl III“ sieht die Stadt eine zentrale Wärmeversorgung vor, ergänzte Oberbürgermeister Jörg Lutz. Doch auch aus dem bereits bestehenden Gebiet „Bühl II“ gebe es bereich ein „hohes Interesse“, sich ebenfalls anzuschließen. Lutz: „Viele Menschen würden es sympathisch finden, wenn sie die Wärme einfach beziehen könnten, ohne sich Gedanken um Schornsteinfeger und Co. machen zu müssen.“

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