Lörrach Baustellenverkehr macht Bürgern Sorgen

Die Oberbadische
Die Gebäude auf dem Postareal sollen Ende des Monats abgerissen werden. Foto: Kristoff Meller Foto: Die Oberbadische

Postareal: Info-Abend zum „Lö“

Von Gottfried Driesch

Lörrach. Wie geht es auf dem Postareal weiter? Zu einem Infoabend über das geplante Wohn- und Geschäftshaus „Lö“ hat die Stadtverwaltung am Montag Bürger ins Rathaus eingeladen. Riesengroß war das Interesse – alle Sitzplätze im großen Saal waren besetzt.

Der Abriss

Projektleiter Henrik Möller von der „ECE Projektmanagement“ aus Hamburg, die das Gebäude errichten wird, stellte in einer Präsentation das künftige Aussehen des „Lö“ vor. Dazu erläuterte er die bald beginnenden ersten Baumaßnahmen. Zunächst werden von der auf den Abriss von Gebäuden im Innenstadtbereich spezialisierten Firma Walther-Keune-Bau aus Freiburg die bestehenden Bauten abgerissen und die Baugrube ausgehoben.

Wie Harry Meier, Niederlassungsleiter der Baufirma, ausführte, sollen diese Arbeiten bereits Ende Januar beginnen und etwa vier Monate dauern. Vorbereitend wird der Sarasinweg im östlichen Teil zum Rathaus hin verschwenkt. Ferner fallen in der Palmstraße die Parktaschen zwischen der Einfahrt zum Landratsamt und dem Wendekreis weg und die Bäume werden gefällt. Diesen Raum brauche man zur Andienung der Baustelle.

Streitpunkt Transportweg

Die heftigsten Diskussionen der Bürger beschäftigten sich mit der Fahrstrecke der rund 1000 geschätzten Lkw-Ladungen allein für das Abbruchmaterial. Vorgesehen sind als Anfahrtsroute die Tumringer-, Luisen- und Haagener Straße in die Palmstraße. Für die Abfahrt der voll beladenen Lkw sind die Palm-, Haagener- und Luisenstraße Richtung Osten, die Bahnhofstraße nach Norden und die Gretherstraße vorgesehen.

Es sei das Bestreben der Baufirma, die Verkehrsbehinderungen so gering wie möglich zu halten. Hier wurde von den Bürgern eingewandt, dass die Hauptlast mit Lkw-Begegnungsverkehr die Haagener Straße zu tragen habe. Auch die Palmstraße sei für den Begegnungsverkehr viel zu eng. Oberbürgermeister Jörg Lutz bemerkte, dass zeitgleich in der Turmstraße eine Großbaustelle eingerichtet sei, so dass eine Anfahrt von Süden nicht möglich sei. Das Polizeipräsidium Freiburg habe die vorgesehene Route ausdrücklich empfohlen.

Nachgefragt wurde auch zu einer in der Vergangenheit diskutierten Variante mit Zu- und Abfahrt über den Finanzamts-Parkplatz. „Das Grundstück gehört uns nicht, und außerdem ist die Ausfahrt auf die Luisenstraße für Fußgänger lebensgefährlich“, lautete die Antwort.

Henrik Möller zeigte sich im Gespräch mit unserer Zeitung überrascht: „Ich hätte nie gedacht, dass die vorgesehenen Transportwege so viel Diskussionen auslösen würden. Das ist doch eigentlich nur ein Nebenschauplatz.“

Unbeantwortete Fragen

Einige brisante Fragen blieben unbeantwortet. Etwa: „Die Bahnhofgarage wird gesperrt, eine Reihe von Parkplätzen in der Palmstraße fallen weg – wo sollen die Anwohner ihre Autos hinstellen?“, fragte eine Bürgerin. Eine Zusatzfrage betraf die weitere Existenz der DRK-Parkplätze und den Taxiplatz vor dem Ärztehaus. Lutz ging auf diese Fragen nicht näher ein. Jedoch betonte er mit Blick auf das „Lö“ die „deutliche Aufwertung der baulichen Situation in der Innenstadt“.

Belästigung durch Lärm

Weitere Fragen betrafen die Beeinträchtigung durch Lärmemissionen. Das Landratsamt grenzt mit dem Gebäude 2 direkt an die Baustelle. „Ist bei einer Kernarbeitszeit von 7 bis 20 Uhr überhaupt noch konzentriertes Arbeiten in den Büros möglich?“, wollte ein Landratsamt-Mitarbeiter wissen. Die abgebrochenen Gebäudeteile würden noch auf der Baustelle zerkleinert. Dafür würden die modernsten Maschinen eingesetzt, die nur geringen Staub ausstoßen und erschütterungsarm arbeiten, erläuterte er.

Damit wurde auch die Frage eines Sparkassen-Mitarbeiters beantwortet, der sich um die sensiblen Alarmeinrichtungen sorgte.

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