Lörrach Bei Krukows Kritik kam es zum Eklat

Die Oberbadische
Christian Heske war Thema. Archivfoto: Kristoff Meller Foto: Die Oberbadische

Heske-Abberufung: Feuerwehrmann widerspricht OB Lutz / Viele verlassen den Saal

Von Peter Ade

Lörrach. Der laufende juristische Streit zwischen der Stadt und dem zum 1. Februar abgesetzten Feuerwehrkommandanten Christian Heske (wir berichteten bereits ausführlich) war das knisternde Thema in der Hauptversammlung der Gesamtwehr am vergangenen Freitag in der Aula des Hans-Thoma-Gymnasiums.

Oberbürgermeister Jörg Lutz verteidigte die von der Verwaltung getroffene und vom Gemeinderat abgesegnete Entscheidung. Gleichzeitig betonte er, nicht über Details sprechen zu dürfen, da das Verfahren, wie bekannt, beim Verwaltungsgericht Freiburg anhängig sei.

Die Entscheidung der Stadt, so der Rathauschef, basiere auf einem „Bündel von Geschehnissen“. Lutz wörtlich: „Wir spürten, die Feuerwehr unterliegt einer Zerreißprobe. Es ging nicht mehr weiter.“ Die ausschlaggebenden Gründe könne und dürfe er auch aufgrund des Datenschutzes nicht nennen.

„Geliefert“ hat hingegen ein anderer: Der ehrenamtliche Stettener Feuerwehrmann Asbjörn Krukow warf dem OB „Dienstvergehen“ vor. Er verschweige die Wahrheit. Heske sei ein befähigter Chef gewesen, was ihm, Krukow, allem die hauptamtlichen Feuerwehrleute vielfach bestätigt hätten.

In der Folge sprach der Kritiker von einer nachhaltigen Vertrauensstörung zwischen Lutz und Heske und „nicht zwischen der Feuerwehr und Herrn Heske“.

Dem stellvertretenden Kommandanten Schepperle warf Krukow vor, Heske „an die Stadt verkauft“ zu haben, was Schepperle später energisch zurückwies und betonte, er habe mehrfach zwischen den „Parteien“ zu vermitteln versucht.

Im Laufe von Krukows Vortrag kam es zum Eklat: Fast die Hälfte der anwesenden rund 150 Feuerwehrleute verließ den Saal und kehrte erst wieder zurück, als der Beschwerdeführer seine Rede „mangels Zuhörer“ vorzeitig abbrach.

Den Vorwurf, die Wahrheit zu vertuschen, wies der OB kurz, aber energisch zurück. So etwas wie die Absetzung eines Feuerwehrkommandanten habe er in seiner Laufbahn als Verwaltungschef noch nie erlebt.

Hinsichtlich der Neubesetzung der Kommandantenstelle zeigte sich der OB „vorsichtig optimistisch“. Er signalisierte eine zügige Stellenausschreibung nach Abschluss des laufenden Verfahrens am Verwaltungsgericht und bat die Feuerwehrleute um Solidarität im Team und mit dem Kommando.

Mehrere Gastredner stellten sich deutlich hinter den stellvertretenden Kommandanten Schepperle, unter anderem der Lörracher Polizeichef Wolfgang Grethler, Günter Lenke als Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes und Kreisbrandmeister Christoph Glaisner, welcher der Gesamtwehr für ihr Engagement dankte.

„Offene und zielführende Kommunikation“ forderte der Hauinger Abteilungskommandant Thomas Göttle. Auch namens seiner Kollegen aus den anderen Ortsteil-Wehren und der Abteilung Lörrach stellte er sich hinter Schepperle und würdigte dessen „vorzügliche Arbeit“ als amtierender Gesamtleiter.

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