Lörrach Bekenntnis zum Szenario

Die Oberbadische
Die Stadt wird die Einrichtung einer Außenstelle der Theodor Heuss-Realschule an der Hellbergschule prüfen. Foto: Meller Foto: Die Oberbadische

Bildung: Jörg Lutz zu Optionen der Schulentwicklungsplanung

Von Bernhard Konrad

Lörrach. Oberbürgermeister Jörg Lutz hat sich gestern nochmals zum Stand der Schulentwicklungsplanung geäußert. Die Situation sei nicht einfach, aber keineswegs katastrophal, sagte er etwa mit Blick auf die Stellungnahme von Uwe Claassen (Freie Wähler) im Hauptausschuss (wir berichteten ausführlich). „Wir müssen jetzt das Beste daraus machen“, so Lutz zur ablehnenden Haltung des Kultusministeriums für die Einrichtung einer zweiten Realschule.

Lutz betonte, dass auch das ursprünglich favorisierte, nach intensiver Debatte aber mit klarer Mehrheit abgelehnte Schulentwicklungs-Szenario  6 aus etlichen Gründen nicht umzusetzen wäre. Gerd Wernthaler (Grüne) hatte dieses Szenario im Hauptausschuss abermals als eine aus seiner Sicht schlüssige Option angesprochen. Dieses sah im Kern folgendes vor: Das Hebel-Gymnasium zieht in die Neumattschule (die als Werkrealschule auslaufen würde), Theodor-Heuss-Realschule und Albert-Schweitzer-Gemeinschaftsschule ziehen ebenfalls um und tauschen den Standort, und die Brombacher Hellbergschule wird zur Gemeinschaftsschule oder zur Realschule Plus ausgebaut.

Das Land halte an der Werkrealschule in Brombach als letztem Werkrealschulstandort im Schulbezirk fest. Es würde dort keinesfalls eine Gemeinschaftsschule genehmigen, sagte Lutz – unabhängig von der Frage, ob in Lörrach überhaupt genug Nachfrage für gleich zwei Gemeinschaftsschulen am Standort vorhanden wäre.

Auch die Frage nach der gymnasialen Oberstufe in der Gemeinschaftsschule stelle sich heute nicht mehr so wie noch zu Zeiten der vorigen Landesregierung.

Zudem operierten Land und Stadt weiterhin mit unterschiedlichen Zahlen und Zügen. Er bekräftigte, dass sich das Land bei der Entwicklung von Schülerzahlen im Grunde „immer geirrt“ habe, wogegen die Prognosen der Kommune deutlich näher an der tatsächlichen Entwicklung angesiedelt waren – so Lutz etwa mit Blick auf „Rückläufer“ vom Gymnasium auf die Realschule und die wachsende Bevölkerung der Stadt. Letzteres werde durch das neue Zentralklinikum im Norden der Stadt nochmals an Dynamik gewinnen.

Auch vor dem Hintergrund dieser Entwicklung würde die Stadt den Bau eines dritten Gymnasiums auf dem Fabric-Gelände begrüßen. Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic fügte hinzu, dass die Kommune von einer Schule auf dem Areal fraglos profitiere, gleichzeitig aber auch etwas einbringe: „Ich sehe hier eine große Chance.“

Indes betonten sowohl Lutz als auch Neuhöfer-Avdic ausdrücklich, dass sie keinesfalls in den laufenden Fabric-Prozess eingreifen wollen. Lutz: „Dieser Prozess soll ablaufen wie geplant. Wenn als ein Ergebnis das dritte Gymnasium auf diesem Areal möglich ist, freuen wir uns. Wenn nicht, ist das ebenso in Ordnung.“

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