Lörrach Berg wird neu verankert

Die Oberbadische
Aus der Stützmauer Röttler Hang werden 135 Ankerköpfe gelöst, um ihren technischen Zustand zu testen. Bauleiter Ulf Janßen vom Regierungspräsidium erläutert die Sanierung. Foto: Peter Ade Foto: Die Oberbadische

A 98: Stützmauer Röttler Hang auf Prüfstand / Autobahn-Freigabe vor 32 Jahren

Von Peter Ade

Lörrach. Da Sicherheit im Straßenbau und der Straßenunterhaltung oberstes Gebot ist, war es fürs Regierungspräsidium an der Zeit, die Stützwand zwischen den A 98 Autobahn-Anschlussstellen Lörrach-Mitte und Kandern einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.

Immerhin hat das massige Bauwerk aus Stahlbeton über 30 Jahre auf dem Buckel. Es verhindert auf einer Länge von 350 Metern ein Abrutschen des Röttler Hangs, was unweigerlich eine Gefährdung des Autobahnverkehrs bedeuten würde.

Die Arbeiten dauern noch bis Ende August. „Wir liegen gut in der Zeit“, erklärte gestern der zuständige Bauleiter Ulf Janßen und erläuterte die Notwendigkeit der Sanierung für rund 80 000 Euro.

In einem ersten Schritt werden alle 135 einbetonierten Ankerköpfe durch Kernbohrungen freigelegt, um sie überprüfen zu können. Das hat bereits im Frühjahr Vorarbeiten erforderlich gemacht, denn die Positionen der bis zu 37 Meter tief sitzenden Metallköpfe mussten mit Georadar geortet werden.

Die über fünf Ebenen verteilten Ankerköpfe sind sozusagen die Herzstücke der 25 Meter hohen Stützwand. Jeder einzelne Ankerkopf – bis gestern waren 40 von 135 freigelegt – hält ein Gewicht von rund 40 Tonnen aus.

Die Sanierungsarbeiten erfolgen bei laufendem Verkehr. In zwei Schichten sind Lkw-Teleskopbühnen im Einsatz, die pro Tag zehn Anker zur Untersuchung lockern.

Der Verkehr aus Rheinfelden in Richtung Autobahndreieck Weil am Rhein wird einspurig an der Baustelle auf der linken Fahrspur vorbeigeführt. Die Gegenfahrbahn bleibt von der Baustelle und der damit verbundenen Fahrbahneinengung unberührt.

Mit dem Bau der Wiesentalbrücke wurde im Jahr 1980 begonnen, am 12. April 1983 wurde sie für den Verkehr freigegeben und 2008 für eine Million Euro saniert. Die Errichtung der Stützmauer entlang des Röttler Hangs verzögerte die Fertigstellung der A 98 seinerzeit erheblich, da die Geologie des Berges Probleme bereitete. Zu Beginn der Planung war deshalb eine Tunnellösung im Anschluss an das Viadukt im Gespräch.

Die auf 57 Pfeiler gegründete Wiesentalbrücke besteht aus zwei Spannbetonüberbauten und 59 Brückenfeldern, die jeweils einen Hohlkastenquerschnitt aufweisen. Die für den Bau benötigten Rüstträger wurden über ein hydraulisches Lager verschoben.

Die derzeit laufenden Kernbohrungen an der Stützmauer Röttler Hang werden von der Firma Botech GmbH aus Freiburg vorgenommen. Nach Überprüfung aller Ankerköpfe werde die „äußere Sanierung“ des Mauerwerks ins Auge gefasst, bestätigte Bauleiter Ulf Janßen im Pressegespräch.

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