Lörrach Besuch aus New York

Die Oberbadische
Donald Allen Levis zeigt auf das Foto seiner Großmutter. Links von ihm seine Ehefrau Nancy und Kurator Bernd Serger, rechts Museumsleiter Markus Moehring. Foto: zVg/Dreiländermuseum Foto: Die Oberbadische

Dreiländermuseum: „Waren-Haus-Geschichte“ zieht Kreise

Lörrach. Die Ausstellung „Waren-Haus-Geschichte – Der geraubte Erfolg des jüdischen Knopf-Imperiums“ im Dreiländermuseum ist Thema in unerwarteten Kreisen. Knopf-Nachfahren aus New York reisten jetzt nach Lörrach, um die Ausstellung zu sehen. Und auch bei der Basler Fasnacht wird derzeit für einen Besuch des Dreiländermuseums geworben.

Großmutter floh aus Nazi-Deutschland über Portugal in die USA

Donald Allen Levis lebt mit seiner Frau Nancy in New York. Beide arbeiten bei einer Fisch-Import-Firma, die sich faire Produkte auf die Fahnen geschrieben hat. Der Grund für sie, eine Reise ins Dreiländermuseum nach Lörrach zu unternehmen, war Donalds Familiengeschichte, so eine Mitteilung des Museums. Er ist Urenkel des Warenhaus-Gründers Max Knopf. Dessen Tochter, seine Großmutter also, floh aus Nazi-Deutschland über Portugal in die USA. In der Ausstellung „Waren-Haus-Geschichte“ entdeckte er das Foto seiner Großmutter. Er hat noch gute Erinnerungen an sie und deshalb auch die deutsche Sprache im Ohr, obwohl er sie nicht wirklich spricht.

Erstmals erfuhr Donald Allen Levis von Bernd Serger, dem Kurator der Ausstellung, von seiner verzweigten Familiengeschichte. Ihm war bisher weder bekannt, wie viele Warenhäuser die Knopfs am Oberrhein besaßen, noch wusste er, dass Nachkommen auch in der Schweiz leben. Diese waren schon zur Eröffnung der Ausstellung aus Luzern gekommen.

Aber auch in anderen unerwarteten Kreisen ist die Knopf-Ausstellung Thema: bei der Basler Fasnacht. Eine Laterne der Basler Rumpler-Clique zur Schließung des Warenhauses Knopf in Basel von 1979 ist in der Ausstellung zu sehen. Am Vorabend des Morgenstraichs stellen die Cliquen traditionell ihre Laternen vor und pfeifen diese feierlich ein. Bei diesem Anlass warb der Obmann der Rumpler-Clique ausgiebig für den Besuch der Ausstellung. Gerade in Basel ist die Erinnerung an das Warenhaus Knopf noch sehr lebendig, weil es dort erst 1978 geschlossen wurde. Dies ist wohl auch ein Grund dafür, dass die Ausstellung von vielen Schweizern besucht wird.   Mehr Infos zur Ausstellung und den begleitenden Veranstaltungen im Internet unter www.dreiländermuseum.eu

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