Im Verlauf ihres Europabesuchs begann die Suche nach den Spuren ihrer Familie in Ronias Geburtsort Lörrach. Im Mittelpunkt stand die Suche nach wichtigen Orten ihrer Kindheit und ihrer Familie. Schon bei diesem Besuch wurden sie und ihre Töchter auf die Existenz von Fotografien im Lörracher Stadtarchiv aufmerksam. Diese zeigen die Deportation der Lörracher Juden und die sich daran anschließenden Versteigerungen des zwangsweise zurückgelassenen Hausrats. Im November 2018 besuchten Ronia Beecher und ihre Töchter Lörrach erneut, um die Fotografien im Archiv in Augenschein zu nehmen. Bei der Betrachtung der Bilder konnte Ronia Beecher ihre Großtante, die Schwester ihrer Großmutter, Babette Rieser, geborene Beck, identifizieren. Vor ihrer Deportation aus Lörrach wohnte Babette Rieser in der Teichstraße 29 im zweiten Stock des Hauses zusammen mit ihrer Schwester Emma Heilbrunner, geborene Beck. Babette Rieser hat überlebt und zog nach dem Krieg zu ihrer Tochter nach Straßburg.
Nur wenige identifiziert
Bislang konnten nur wenige Personen auf den Bildern identifiziert werden – unter den Gestapo- und Polizeibeamten noch niemand. Auch wenn es sich zunächst um eine Entdeckung mit familiengeschichtlichem Bezug handelt, reicht deren Bedeutung doch weit über den privaten Rahmen hinaus, schreibt das Stadtarchiv. Nun wird eine Verbindung zwischen einem Namen auf der Gedenkstele in der Teichstraße und dem Schicksal eines Lörracher Opfers der Gursdeportation hergestellt.