Lörrach Bilder und Skulpturen bei Kunst-unter-uns

Gabriele Hauger
Blick in die Ausstellung Foto: Gabriele Hauger

Schönheit von Form und Farbe: Farbsatte Ölbilder und Skulpturen aus Stein treffen in der neuen Ausstellung in Stetten aufeinander. Michel Rauscher und Elisabeth Dörr stellen aus.

Ganz viel Blau! Der elsässische Maler Michel Rauscher begibt sich mit seiner Malkunst „Jenseits der Grenzen“. So lautet der Titel der neuen Ausstellung in der Stettener Galerie Kunst-unter-Uns.

Rauschers Landsmann, Galerist Philippe Bordonnet, ist begeistert vom Werk des Autodidakten. Als sich die beiden über einen Malerkollegen kennenlernen, funkt es sofort. Und Bordonnet ist glücklich, nun 41 Ölbilder in unterschiedlichen Formaten ausstellen zu können.

Bilder und Skulpturen

Überraschend stimmig kombiniert werden diese mit Steinskulpturen von Elisabeth Dörr.

Der aus Straßburg stammende, 1957 geborene Rauscher ist mit seinen Motiven derart erfolgreich, dass er es zuweilen selbst nicht glauben kann. Vor allem durch den Verkauf gedruckter Postkarten und Poster seiner ethnischen Motive ist der Künstler mittlerweile in der komfortablen Situation, ganz befreit arbeiten zu können.

Skulptur von Elisabeth Dörr Foto: Gabriele Hauger

Seine Motive findet der Maler in der Ferne. Reisen nach Afrika, später nach Asien und Indien inspirierten ihn. Er bringt stets viele Fotografien mit, die ihn in ihrer Farbgewalt und Motivik anregen. Drei Bücher hat er schon herausgegeben, in denen Fotos und Kunstwerke versammelt sind.

Michel Rauscher malt in Öl, manchmal auch auf Stoff oder Holz, was den Bildern eine fast plastische Wirkung verleiht. Schwarze zarte Silhouetten von Menschen aus der afrikanischen Landbevölkerung vermitteln Stolz und Würde. Die Menschen bleiben gleichsam gesichtslos und anonym, präsentieren offenbar ganz bewusst ein romantisiertes, nicht-modernes Afrika.

Die Landschaft ist oft sandig-golden, die Kleidung bunt, die Menschen tragen Gefäße, Instrumente. Aspekte wie Armut, Klimawandel oder Großstadtelend finden sich bei Rauscher nicht. Was ihm vielleicht manche Betrachter als Idealisierung vorwerfen.

Schönheit und Exotik

Doch der Maler schwelgt in Schönheit und Exotik – und warum sollte nicht eine Fokussierung an die landschaftliche und menschliche Faszination Afrikas wie auch Asiens erlaubt sein?

Motivvielfalt Foto: Gabriele Hauger

Unter den neueren Motiven aus dem asiatischen Raum sehen wir das Taj Mahal, spiegelnde Wasserflächen, stilisierte Wasserbüffel, Boote, die still übers Wasser gleiten, Menschen mit Reishüten. Alles in beeindruckenden Farben, mal in größeren Einzelmotiven, mal kleinformatig zu Gruppen gesetzt. Der Erschaffer dieser Bilder lebt hier seinen Traum, seine Leidenschaft. Sein Werk ist eine Hommage an die Schönheit des Augenblicks, der Landschaft, des Lichts.

Zwischen den Bildern verteilt finden sich organische Skulpturen von Elisabeth Dörr. Die in Brasilien aufgewachsene Künstlerin, die in Stetten lebt, lässt sich von der Natur inspirieren, ihrem Wandel, ihrer Schönheit. Ihre haptischen, mit der Hand geschliffenen Arbeiten schimmern in edlem, fast durchsichtigem Alabaster bei „Flamme“. Sie präsentieren sich von Linien durchzogen in einer an ein Herz erinnernden Form aus Regenbogenstein. Sie bieten Durchbrüche und Durchblicke, vermitteln Ruhe und sind voller Poesie. Sie tragen Titel wie „Wachstum“, „Begegnung“ oder „Frühling“. Die Arbeiten suchen „im Gegebenen das Mögliche“, wie es die Künstlerin selbst formuliert.

bis 17. Mai, Galerie Kunst-unter-Uns, Basler Straße 27

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