Lörrach Blick dafür, was fehlt

Die Oberbadische

Jugend: OB Lutz trifft Jugendliche / Junge Menschen in Lörrach engagieren sich für ihre Stadt

Der Andrang beim Gespräch zwischen Lörrachs Oberbürgermeister Jörg Lutz und Jugendlichen vergangene Woche im Alten Wasserwerk war groß. In Projektgruppen erarbeiteten drei Dutzend Jugendliche Vorschläge für einen möglichen Treff in der Innenstadt, bessere Nahverkehrsverbindungen oder ansprechendere Sportplätze. Warum sie sich engagieren?

„Es ist schade, dass wir nicht so viele Möglichkeiten haben, draußen zu sein“, sagt Eileen Barandun. Die 16-Jährige hat sich als Ansprechpartnerin für die Projektgruppe „Chillen in der Innenstadt“ gemeldet, will so ein Bindeglied zwischen Jugendlichen und der Stadt sein, sollten sich Anwohner beschweren oder es anderweitig zu Disputen kommen.

Ob die Vorschläge der Jugendlichen Gehör finden, wissen sie nicht. „Falls sich an der Situation etwas ändert sehen wir, dass wir ernst genommen werden“, sagt etwa der 17-jährige Adriano Mariano. Zusammen mit dem gleichaltrigen Pasquale Condoluci hatte auch er sich als Ansprechpartner gemeldet. „Wir Jugendlichen haben einen besseren Blick dafür, was fehlt“, sagt Condoluci und Marino fügt an: „Jemand der 40 ist, kann nicht sagen, was wir wollen“. Daher müssten sich die Jugendlichen selbst einbringen, Wünsche formulieren und Vorschläge machen. Aber nicht nur das: auch Hilfe anbieten.

Lisa Warm von der Kaltenbac-Sstiftung hatte auch eine Gruppe Jugendlicher aus der Gemeinschaftsunterkunft in Schwörstadt eingeladen und sagt, dass sich alle gerne einbringen würden. Diese Gruppe um den 21-jährigen Mohammad Reza Baradari hoffen besonders auf bessere Zugverbindungen, um von Schwörstadt nach Lörrach kommen zu können. Idealerweise auf W-Lan und ein Wartehäuschen an den Gleisen. Um die Fortbewegung geht es auch Enrico D’OAeate. „Lörrach ist auf Dauer langweilig“, sagt der 13-Jährige, „hier ist nichts los.“

Konkrete Ideen, was sie machen möchte, hat die 16-jährige Antonia Jüdt. Nach einem Auslandsjahr in Südafrika will sie diese Erfahrung an Jüngere weitergeben. Die Veranstaltung im Alten Wasserwerk nutzte sie daher doppelt: Zum einen hatte sie in der Projektgruppe zahlreiche Vorschläge, zum anderen wollte sie das SAK-Team kennenlernen und herausfinden, wie sie sich verstärkt einbringen kann.

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