Lörrach Botschaft in Wohlklang gebettet

Walter Bronner
Mit Dudley Bucks Oratorium „The Coming of the King“ stellte die Kantorei Lörrach am Sonntag einer großen Hörergemeinde in der Stadtkirche eine bisher hierzulande unbekannte sakrale Tonschöpfung vor. Foto: Walter Bronner

Konzert: Kantorei Lörrach bot lokale Erstaufführung des Oratoriums „The Coming of the King“.

Lörrach - Wenn der Komponistenname Dudley Buck hierzulande bisher kein Begriff war, hat sich das jetzt dank verdienstvollen Bemühens der Lörracher Kantorei um ihn geändert. Sein Oratorium „The Coming oft he King“ (Das Kommen des Königs) erfuhr am Sonntag in der Stadtkirche eine gediegene Aufführung.

Für das Konzert hat Kantor Herbert Deininger seine Sängerinnen und Sänger wie immer vorbildlich präpariert und sich der Mitwirkung namhafter Solisten versichert.

Ob sich deshalb der Name dieses amerikanischen Tonschöpfers und seiner Weihnachtmusik von 1890 allerdings fest im Gedächtnis der Musikfreunde hiesiger Region verankern wird, muss die Zeit weisen.

Immerhin galt Dudley Buck zu Lebzeiten (1839 – 1909) als einer der führenden Komponisten der USA, war als Organist berühmt, und seine Festouvertüre über „The Star-Spanglet Banner“ (US-Nationalhymne) wird bis heute bei Feiern zum Unabhängigkeitstag bevorzugt aufgeführt. Auch als Musikdozent an bedeutenden Schulen und Instituten genoss er hohes Ansehen.

Charles Ives, Paul Ambrose und William Howland zählten unter anderem zu seinen Schülern. Recht umfangreich ist nicht zuletzt sein kompositorischer Nachlass von etlichen hundert Werken, darunter viel Orgelmusik und dutzendweise geistliche Kantaten.

Fast alle diese Stücke und eben auch „The Coming of the King“ sind geprägt von einer wohlaustarierten Klangbalance, die dem populären Geschmack wie hohen musikalischen Ansprüchen gleichermaßen Rechnung zu tragen versucht.

Mithin eine Art klangsinnlicher Eklektizismus, der bei nicht allzu häufiger Vorführung angenehmen Hörgenuss bereitet. So auch hier mit den vielen eingängigen Melodien und anmutigen harmonischen Kombinationen mit teilweisen Anleihen aus dem überlieferten Bestand weihnachtlicher Choräle und Folkloregesänge wie „Stille Nacht“, „Hark! The Herald Angels Sing“ oder als hymnisches Finale „O Come All Ye Faithful“ (englische Version von „Adeste Fideles“).

In wohlgeordneter Abfolge schildert das Oratorium wohlklingend und zuweilen dezent emotionsbewegt das biblische Heilsgeschehen von den prophetischen Verheißungen des Alten Testaments bis zur Anbetung der Weisen aus dem Morgenland, darunter so berührende Momente wie die „Verkündigung Mariens“, die „Hirten an der Krippe“ und das „Wiegenlied der Jungfrau“.

Den kultivierten Chorgesang veredelten Sopransängerin Michaela Hauke mit lyrisch anmutsvoller Stimme, Altistin Heike Werner mit berückend warmen Timbre, Karl-Heinz mit tenoraler Strahlkraft und Manfred Blassmann mit herrlich kraftvollem Bass.

Einen gewichtigen Anteil am guten Gelingen der Aufführung bestritt Dieter Lämmlin an der großen Orgel mit filigranem Begleitspiel.

Dem Oratorium vorangestellt waren Mendelssohns virtuoses „Präludium und Fuge G-Dur“ (op. 37/2) sowie John Rutters Noël-Version von „Il est né le divin enfant“.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading