Lörrach-Brombach Neues Gewerbegebiet füllt sich mit Firmen

Marco Fraune
Noch ist das Gewerbegebiet in Brombach bis auf das Museumsdepot leer. Das wird sich ändern. Foto: Marco Fraune

Die Wirtschaftsförderin Marion Ziegler-Jung sieht eine „sehr erfreuliche Entwicklung“. Im kommenden Jahr sollen die ersten Bagger anrollen. Bis zu 250 Arbeitsplätze werden angepeilt.

Das letzte neue Gewerbegebiet auf einer grünen Fläche nimmt hinter den Kulissen Formen an. Bis auf das Museumsdepot gibt es am nördlichen Ortseingang zwar noch keine Bauten auf dem Areal, doch nicht nur anhand der schon fertiggestellten Erschließungsstraße ist der Weg vorgezeichnet. Die ersten fünf Betriebe waren bereits beim Notar und haben sich Grundstücke gesichert, wie Wirtschaftsförderin Marion Ziegler-Jung auf Anfrage unserer Zeitung erklärt. Mit zwei weiteren befinde sich die Stadt in fortgeschrittenen Gesprächen. Zwei Flächen sind noch frei, sollen auch erst später entwickelt werden. „Wir sind sehr weit“, freut sich Ziegler-Jung eineinhalb Jahre nach der Einweihung der „Johann-Reiss-Straße“, die ins 3,9 Hektar große vermarktbare Gebiet führt.

Im Vergleich zur ursprünglichen Aufteilung in insgesamt 15 Grundstücke haben sich in der zurückliegenden Zeit einige Veränderungen ergeben. So wird ein produzierender Betrieb auf ursprünglich drei Grundstücken bauen. Dieser will im September an die Öffentlichkeit treten und die Pläne präsentieren.

OB Jörg Lutz und Wirtschaftsförderin Marion Ziegler-Jung können sich über die positive Entwicklung freuen. Foto: Bernhard Konrad

Wer erhält Grundstücke?

Ziegler-Jung sieht gleichzeitig die einzelnen Betriebe als Gesamtheit, deren Profil auch zusammenpassen soll – lehnt sich dabei bildlich an ein Puzzle an. „Das Gesamtbild wird gut.“ Zugleich ist sie froh, dass sich die Vermarktung der Flächen trotz der allgemeinen wirtschaftlichen Schwierigkeiten gut entwickelt hat

Beim Zuschlag für ein Grundstück habe auch nicht der höchste Preis für den Zuschlag gezählt. Vielmehr mussten die ansiedlungsinteressierten Betriebe verschiedene Kriterien erfüllen, blickt die Wirtschaftsförderin auf ein über viele Monate dauerndes Verfahren. Die wirtschaftliche und die steuerliche Kraft der Betriebe spielten hier ebenso herein wie die städtebaulichen Fakten, die Unternehmensnachfolge-Perspektive oder auch die Entwicklungschancen. Daraus ergab sich eine gewisse Punktezahl, mit der sich der Gemeinderat ein aussagekräftiges Bild machen konnte.

Bisher steht lediglich das Museumsdepot im Gewerbegebiet. Foto: Marco Fraune

Denn die Politik wiederum zündete die zweite Stufe, die ausgewählten Betriebe wurden um eine Bauvoranfrage gebeten. Mit dieser konkreteren Planung konnten die Entscheidungsträger prüfen, ob es passt. Bevor der Kauf also zustande kam, wurden die baurechtlichen Aspekte in den Blick genommen. Auch, ob die im Fragebogen hinterlegten Punkte sich in der Bauanfrage wiederfinden, war ein Aspekt. Der Gemeinderatsbeschluss stand an, um Grünes Licht für den Kauf zu geben. Der Notar-Termin folgte bei bereits fünf Firmen. Dieses Verfahren hatte die Stadt auch schon bei anderen Firmenansiedlungen so gewählt.

Bis zu 250 Mitarbeiter

Für die Betriebe gilt es nun, den Bauantrag auszuarbeiten und den Bau zu organisieren, weiß Ziegler-Jung. Die ersten Bagger könnten damit im kommenden Jahr anrollen. Obwohl sich die Wirtschaftsförderin bei Firmennamensnennungen noch in Schweigen hüllt, skizziert sie zumindest grob deren Profil. So kommen die Betriebe aus den Bereichen Handwerk und Produktion. „Das hatten wir uns auch so gewünscht.“ Insgesamt würden künftig wohl 180 Mitarbeiter im neuen Brombacher Gewerbegebiet arbeiten. Weil die Unternehmen sich hier weiterentwickeln wollen, dürften laut Ziegler-Jung perspektivisch 250 Menschen dort tätig sein. Die Höhe der Bauten soll abgestuft sein, meistens zwölf bis 15 Meter hoch.

Die Straße ist für die Erschließung schon vor eineinhalb Jahren eingeweiht worden. Foto: Marco Fraune

„Es ist damit auch eine Investition in die handwerkliche Leistung der Zukunft“, weiß sie um die Suche von Kunden nach Handwerkern. Der große produzierende Betrieb, der sich in der Mitte des Areals ansiedeln wird, stelle aber zugleich wohl viele der dortigen Mitarbeiter, da auch im Schichtbetrieb gearbeitet werden soll.

Steuern sollen fließen

Zwar hat sich die Stadt bei der Auswahl der Betriebe an die zu erzielenden Mindestpreise gehalten, teils sei auch mehr gezahlt worden, doch die verschiedenen definierten Kriterien für den Zuschlag hätten im Mittelpunkt gestanden, unterstreicht Ziegler-Jung. „Wir haben aber unsere gewünschten Erlöse erzielt.“ Die Stadt setzt zugleich darauf, dass sich die Investitionen rechnen. Alleine die Erschließung wurde mit 2,3 Millionen Euro beziffert. Perspektivisch sollen auch für den Stadtsäckel Steuereinnahmen generiert werden.

Ein weiteres Gewerbegebiet auf der grünen Wiese ist aktuell auch nicht in Sichtweite. Vielmehr sind nun bisher schon anderweitig genutzte Areale im Blick. Auf dem Lauffenmühle-Areal, das im Eigentum der Stadt ist, soll das erste CO₂-neutrale Gewerbegebiet in Holzbauweise entstehen. Bei anderen Flächen ist die Stadt hingegen auf die Privateigentümer angewiesen – wie auf dem Koechlin-Areal. „Eine Flächenmehrung ist nicht möglich“, kennt Ziegler-Jung die Grenzen des Machbaren. Sowohl für die Stadt als auch deren Bürger seien die Arbeitsplätze vor Ort in den nah gelegenen Gebieten wichtig.

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