Lörrach-Brombach Verantwortung im Wald übernehmen

Gottfried Driesch
An der Bühler Hütte wird immer wieder Abfall zurückgelassen. Foto: Gottfried Driesch

Zur Regulierung des Wildbestandes ist die Jagd wichtig – auch wenn dies nicht jeder einsieht. Die beiden Jagdpächter des Brombacher Waldes, Heiko Herzog und Jan Hendrik Doppstadt, erstatteten im Ortschaftsrat Bericht.

Heiko Herzog und Jan Hendrik Doppstadt sind seit rund drei Jahren die Jagdpächter des Brombacher Waldes.

Gratwanderung

Der Jäger stehe automatisch zwischen den Tierschützern, die generell jede Form der Jagd ablehnen, den Land- und Forstwirten und den erholungssuchenden Bürgern. Es dabei jedem recht zu machen, sei eine schwere Aufgabe.

Die Jagdstrecke

Im vergangenen Jahr wurden 51 Stück Rehwild (zwei davon durch Verkehrsunfälle), 13 Wildschweine, sieben Stockenten, acht Kormorane und 45 Rotfüchse erlegt. Das ist gegenüber dem Vorjahr zwar eine Steigerung, im Durchschnitt aber eine normale Entwicklung.

Einen Erfolg verbuchten die Jäger bei der Rettung von Rehkitzen vor dem Einsatz von Mähmaschinen. Sie sind Mitglied bei der Rehkitzrettung Südbaden. Mit Drohnen werden dabei für das Mähen angemeldete Wiesen nach versteckt im Gras liegenden Rehkitzen abgesucht und diese in Sicherheit gebracht. „Im vergangenen Jahr kamen nur zwei Kitze ums Leben“, sagte Herzog.

Jagen mit Verantwortung.

In Deutschland haben die meisten Wildtiere keine natürlichen Feinde mehr. Der Bestand könnte daher ungebremst zunehmen, was den Bauern und Waldbesitzern erhebliche Schäden zufügen würde. Darum sei die Jagd wichtig. Jagen bedeute auch nicht, auf alles zu schießen, was sich bewegt. Vielmehr stehe die Hege im Vordergrund. Dazu gehöre die Erhaltung eines den landschaftlichen und landeskulturellen Verhältnissen angepasster artenreicher und gesunder Wildbestand sowie die Pflege und Sicherung seiner Lebensgrundlagen.

Immer noch beklagen sich Landwirte über den zu großen Bestand von Krähen und Wildschweinen. Eine Abschussgenehmigung käme immer erst, wenn bereits ein Schaden eingetreten sei. Hinzu käme der Lärm für die Anwohner.

Ungehöriges Betragen

Viele Waldbenutzer verhalten sich nicht so, wie es die Natur und der Anstand gebieten. So komme es regelmäßig an der Bühler Hütte zu Vermüllung und sogar zu Vandalismus. Man solle daran denken, dass der Wald das Wohnzimmer der Wildtiere ist. Ob die Waldbesucher ihren Unrat auch bei sich zu Hause einfach in das Wohnzimmer werfen, bleibe die Frage.

Warnung an alle

Auch hätten die Jäger mitten im Wald Motorradfahrer ohne Kennzeichen angetroffen. Die hätten nun absolut nichts im Wald zu suchen. Ein ungelöstes Problem stellten freilaufende und wildernde Hunde dar.

Straßen durch den Wald sind keine Rennstrecken. Erst recht nicht in der Nacht. Erst vor wenigen Tagen ist ein junger Autofahrer auf der Adelhauser Straße mit einem großen Wildschwein kollidiert. Der Keiler wurde später verendet gefunden – das Auto ist gewissermaßen auch verendet: Totalschaden.

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