In puncto Veranstaltungsplanungen liegt alles erst mal auf Eis. Dietrich hofft, dass zumindest ab Herbst die terminierten Lesungen wieder stattfinden können. Falls diese nicht mit Publikum erfolgen können, denkt sie über Ersatzlösungen nach.
So könne man beispielsweise den geladenen Autor bei seiner Lesung aufnehmen und das Video anschließend auf der Homepage oder als Live-Stream anbieten. „Schließlich hängt ja auch die Existenz vieler Kulturschaffenden an solchen Veranstaltungen.“
Bei allem Krisenbewusstsein hofft Dietrich doch, dass die Pandemie unsere Gesellschaft nachhaltig positiv beeinflussen wird. Dass die Menschen ihre Werte hinterfragen, bewusster leben. „Vielleicht schafft die Pandemie ja auch ein neues Bewusstsein für den Wert von Kultur und öffentlichen Kultureinrichtungen.“ Die Bibliothek als Ort der Begegnung sei in den vergangenen Jahren zusehends wichtiger geworden. „Wir können hier die breite Gesellschaft erreichen, können dringend benötigtes Wissen, Information und Anregungen vermitteln. Es ist ein guter Ort, um über die Zukunft, über Visionen nachzudenken.“
Kraft aus Büchern
Im Moment befindet sie sich noch immer in einer Art Unruhe-Modus. Kraft schöpfen könne man da in Büchern. Dietrich empfiehlt „Einfach mal spazieren gehen“ von Titus Müller. Sonst verlaufe das Leben ja meist durchgetaktet und zielgerichtet. Jetzt sei die Zeit, um darüber zu reflektieren. Egal ob über Onleihe oder hoffentlich bald wieder traditionell: Literatur spendet Trost und Anregung.