Lörrach Bühl III ist planungsreif

Guido Neidinger
Archivf oto: Kristoff Meller        Foto: Die Oberbadische

Stadtentwicklung: Konzept für mehrere hundert Wohnungen steht / Ab 2026 könnte gebaut werden

Lörrach - Mehrere hundert Wohnungen werden im neuen Baugebiet „Bühl III“ in Brombach entstehen. Wenn alles gut läuft, kann frühestens im Jahr 2026 gebaut werden. Zunächst steht der Planungswettbewerb an. Dafür muss der Gemeinderat am Donnerstag grünes Licht geben.

„Im Neubaugebiet Bühl III wird nach urbanen Maßstäben gebaut“, betonte Oberbürgermeister Jörg Lutz gestern im Pressegespräch. Damit spielte er auf die Kritik von Grünen und der SPD im Vorfeld an. Beide Fraktionen hatten bemängelt, dass angesichts geringer Wohnungsbauflächen und der anhaltenden Wohnungsnot in der Stadt im Gebiet Bühl III nicht dicht genug gebaut werde.

Wie dicht tatsächlich gebaut wird, steht laut Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic noch nicht fest. „Die Festlegung auf Wohneinheiten ist nicht mehr zeitgemäß“, betonte sie. Stattdessen werden den Planern Leitplanken vorgegeben, innerhalb derer sie sich bewegen können.

So sollen auf dem Bühl 40 Prozent der Wohnungen in Mehrfamilienhäusern entstehen, die vier bis sechs Geschosse umfassen. Pro Wohnung muss ein Pkw-Stellplatz eingeplant werden. Stellplätze können auch auf sogenannte Quartiersparkhäuser verlagert werden. Weitere 40 Prozent der Wohnungen sollen über Doppel- oder Reihenhäuser realisiert werden und 20 Prozent der Wohnungen über alternative Wohnformen – zum Beispiel Mehrgenerationenhäuser. Neuhöfer-Avdic geht davon aus, dass auf der knapp fünf Hektar großen Fläche mindestens 50 Wohnungen pro Hektar gebaut werden. Zum Vergleich: Im Haagener Belist sind es 40.

Auf dieses Konzept einigte sich ein Gremium, in dem neben Mitarbeitern der Stadtverwaltung Stadträte, Brombacher Ortschaftsräte und vier Anwohner vertreten waren. Oberbürgermeister Jörg Lutz zeigte sich erfreut, dass das Konzept für den Planungswettbewerb einstimmig verabschiedet wurde und somit von allen Beteiligten vertreten werde.

Die Stadtverwaltung geht davon aus, dass das Wettbewerbsverfahren bereits im Februar anlaufen kann. Zum Zuge kommen sollen zehn für solche Projekte qualifizierte Planungsbüros. Drei Büros werden laut Neuhöfer-Avdic eingeladen, sieben müssen sich bewerben.

Die Büros erhalten die Aufgabe, auf der noch landwirtschaftlich genutzten Fläche ein Quartier zu planen, das von einem guten sozialen Miteinander und einer harmonischen Einbindung in die bestehende Nachbarschaft geprägt sein wird.

Die vorhandene Struktur der Wohngebiete Bühl I und II soll „qualitätsvoll ergänzt werden“. Es sollen unterschiedliche Wohnangebote für Jung und Alt entstehen. Zudem sollen ökologische Aspekte berücksichtigt werden. Wichtig sind der Stadt auch Angebote, die das Quartiersleben fördern, zum Beispiel ein Quartierstreff, der an zentraler Stelle Anlaufpunkt für die Bewohner des gesamten Bühl dienen könnte.

Die Anbindung soll hauptsächlich über die Straßen Im Rebacker, Alemannenweg und Römerstraße erfolgen. Für den Öffentlichen Nahverkehr ist mindestens eine Bushaltestelle in dem Neubaugebiet vorzusehen.

In die Planungen sollen innovative Mobiliätskonzepte einfließen. Besonderen Wert legt die Stadt auf eine hohe Qualität an wohnungsnahen Freiräumen. Auch die Ausweisung von freien Spielflächen für alle Altersgruppen wird angeregt.

Nach dem Bühl III will die Stadt laut Monika Neuhöfer-Avdic den Bereich Neumatt-Brunnwasser zwischen Haagen und Hauingen für den Wohnungsbau planerisch angehen.

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