Lörrach Bündnis für Qualität und Vielfalt der Medien

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Bei der der Auftaktveranstaltung im „Publix Berlin“. Zu sehen sind Stifter Hans Schöpflin (Bildmitte im grauen Sakko) und Tim Göbel (r.) mit Vertretern der Mitinitiatoren. Foto: zVg/Schöpflin Stiftung

Auf Initiative der Schöpflin Stiftung sowie weiterer Stiftungen und Investoren startete der erste länderübergreifende Fonds für Medienvielfalt. Es geht den Initiatoren um nicht weniger als die Stärkung der Demokratie.

Der Media Forward Fund ist zunächst mit sechs Millionen Euro dotiert – pro Organisation werden Fördermittel in Höhe von bis zu 400 000 Euro vergeben – Bewerbungen sind zum Start des Fonds ab sofort möglich, schreibt die Schöpflin Stiftung in einer Medienmitteilung.

Die Demokratie stärken

Der Media Forward Fund ist als Fund für Journalismusförderung in Deutschland, Österreich und der Schweiz in seine erste Förderrunde gestartet. „Er setzt sich ab sofort dafür ein, dass es mehr unabhängige Qualitätsmedien mit tragfähigen Geschäftsmodellen gibt, die starke, vertrauenswürdige Inhalte publizieren und sich langfristig nachhaltig finanzieren. Damit soll die Vielfalt im Journalismus und damit die Demokratie gestärkt werden“, heißt es.

Der Fund wurde auf Initiative der Schöpflin Stiftung sowie etlicher weiterer Stiftungen – unter anderem die Zeit Stiftung Bucerius – sowie des Investors Karma Capital und „Publix – Haus für Journalismus & Öffentlichkeit“ als gemeinnütziger Fund gegründet. Die Entwicklung des Funds wurde von der Beauftragten der deutschen Bundesregierung für Kultur und Medien mit einer Projektförderung unterstützt.

„Geld muss Flagge zeigen“

Geplant sind drei Förderrunden pro Jahr: Die Förderungen belaufen sich entweder auf 200 000 Euro für Projektförderung oder 400 000 Euro für Organisationsförderung pro Medium für zwei Jahre.

Für die Fördermittelvergabe wurden Kriterien in den Bereichen Transformation, Nutzerzentrierung, Vielfalt, Unabhängigkeit und Qualität definiert. „Es sollen gemeinwohlorientierte Medien gefördert werden, welche die Medienlandschaft und deren Rolle in der Gesellschaft nachhaltig stärken“, so die Mitteilung.

„Der Journalismus braucht jetzt viel mehr Geld von viel mehr Menschen. Dann haben unsere Demokratien eine Chance. Geld muss hier Flagge zeigen“, sagt Hans Schöpflin über sein Engagement beim Media Forward Fund. „Es geht hier um den Schutz und die Stärkung der Demokratie durch eine starke, funktionierende, unabhängig agierende Medienlandschaft“, ergänzt Tim Göbel, Geschäftsführender Vorstand der Stiftung.

Zugang zu Medien schaffen

Der Media Forward Fund steht für Projekte nach der Ideenphase offen - sobald ein Businessplan vorhanden ist. Förderfähig sind insbesondere Medien, die Lücken in der lokalen und überregionalen Berichterstattung füllen. Besonderes Augenmerk liegt auf Zielgruppen, die bisher wenig Zugang zu Journalismus haben.

„In einer idealen Welt bräuchte es den Fund eines Tages nicht mehr, weil die Transformationskrise der Medienbranche überwunden ist und sich der Qualitätsjournalismus wieder auf funktionierende Geschäftsmodelle stützen kann“, sagt Martin Kotynek, Gründungsgeschäftsführer des Media Forward Funds, in der Medienmitteilung.

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