Lörrach Bürger dürfen ihre Stadt mitgestalten

Guido Neidinger
Bei öffentlichen Projekten wie dem Erweiterungsbau des Landratsamtes auf dem Areal Weberei Conrad sollen Bürger künftig in die Gestaltung eingebunden werden. Foto: zVg/K9 Architekten

Kommunalpolitik: Gestaltungsbeirat soll sich stärker öffnen.

Lörrach - In die Gestaltung der Stadt Lörrach sollen künftig verstärkt auch die Bürger eingebunden werden. Das ist der erklärte Wille der Verwaltung und der Stadträte. Mit anderen Worten: Der Gestaltungsbeirat soll möglichst öffentlich tagen. Dieses und weitere Themen behandelte der Ausschuss für Umwelt und Technik (AUT) am Donnerstag.

Gerd Haasis, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung und Stadtplanung im Rathaus, kam in der Ausschusssitzung ins Grübeln, als er den Termin nennen wollte, an dem der Gestaltungsbeirat das letzte Mal öffentlich getagt hat. „Vor eineinhalb Jahren muss das gewesen sein“; meinte Haasis schließlich.

Das soll sich ändern. Lutz Knakrügge von der AG Bürgerbeteiligung mahnte das in einem Redebeitrag an. Doch groß war die Überzeugungsarbeit nicht, die Knakrügge leisten musste. Sowohl die Ausschussmitglieder als auch Bürgermeisterin Monika Neuhöfere-Avdic wollen diesen Weg beschreiten.

Ständig wird der Gestaltungsbeirat allerdings nicht öffentlich tagen können. Laut Haasis gibt es immer wieder große Projekte privater Bauherren, die diese zunächst hinter verschlossenen Türen diskutieren wollen. Dem müsse und wolle man auch in Zukunft Rechnung tragen, war die übereinstimmende Meinung im Ausschuss.

Dennoch gibt es Möglichkeiten, die Gestaltung der Stadt nicht nur intern zu behandeln, sondern der Öffentlichkeit frühzeitig die Möglichkeit zu geben, Anregungen einzubringen. Die Bürgermeisterin sieht darin sogar eine Chance für eine gelingende Stadtgestaltung. Vor allem bei kommunalen Bauvorhaben soll der Gestaltungsbeirat künftig in der Regel öffentlich tagen.

Dies tut er in den nächsten drei Jahren in veränderter Zusammensetzung. Denn die Besetzung des Beirates ändert sich zum 1. Januar nächsten Jahres.

Neu in dem von externen Fachleuten geprägten Gremium sind: die Architektin Dea Ecker aus Buchen, die seit 2009 als Fachpreisrichterin, Gestaltungsbeirätin sowie als Jurymitglied in Auszeichnungsverfahren aktiv ist, und der Landschaftsarchitekt Andy Schönholzer aus Basel. Schönholzer ist Experte im Qualitätsteam Hochbaukonzept der Region Bern und seit 2011 Mitglied der Stadtbildkommission Bern.

Für eine weitere Periode gehören Bärbel Hoffmann (Fellbach) und Prof. Kunibert Wachten (Aachen) dem Gestaltungsbeirat an.

Ausscheiden werden die unabhängigen Sachverständigen Prof. Maren Harnack, Stadtplanerin aus Frankfurt am Main, und Christof Luz, Landschaftsarchitekt aus Stuttgart.

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