Unterdessen haben „Fairnetzt“ und die Schöpflin-Stiftung im vergangenen Jahr intensiv gearbeitet und – auch mit Expertenwissen – bei ihrem Zukunftsforum Ideen für die Weiterentwicklung Lörrachs, insbesondere für das Thema „Wohnen“, formuliert. Zudem haben kleinere Gruppen wie etwa in Tumringen Vorschläge für einzelne Quartiere erarbeitet. Er begrüße „diese Impulse als wertvolle Ergänzung“, so Lutz – zumal Schnittmengen mit den Vorstellungen des Leitbilds festzustellen seien. Wichtig sei gleichwohl „ein mit dem Gemeinderat abgestimmtes Beteiligungsformat.“ Beim Neujahrsempfang wurde der OB noch konkreter: „Bei der Bürgerbeteiligung und beim Engagement von Einzelnen und Gruppen gibt die Gemeindeordnung klare Regelungen vor, wer die Entscheidungen letztlich zu treffen und zu verantworten hat. Das ist eindeutig der Gemeinderat.“
Frank Leichsenring
Gegenüber unserer Zeitung betonte indes Frank Leichsenring, einer der federführenden Akteure beim Zukunftsforum: „In zahlreichen Treffen, Workshops, Begehungen und Projektgruppen wurden alternative Vorschläge zum Thema Wohnen erarbeitet und mit konkreten Angeboten für Lörrach oder Beispielen von anderswo hinterlegt. Die Vorschläge sind realisierbar und keineswegs unrealistisch.“ Gleichwohl stehe ein weitergehender Austausch zu diesen Offerten mit Vertretern der Stadt aus: „Auch das Vorhaben, die Ausstellung der Projektvorschläge nochmals zu präsentieren – am liebsten im Rathaus-Foyer – konnten wir bislang nicht realisieren.“
Dabei, so Leichsenring, könne die Stadt weit mehr Optionen als bisher nutzen, um benötigten Wohnraum zu schaffen, als die klassische Vorgehensweise.
Zu den auf dem Zukunftsforum unterbreiteten Vorschlägen – an denen zwischenzeitlich Kleingruppen weiterarbeiten – sei es bislang „leider noch zu keinem Austausch mit der Stadt Lörrach gekommen.“
Die Initiatoren des Forums hoffen nun auf das Jahr 2018, denn: „Bürgerengagement sollte als Bereicherung und dieses Engagement als ernst zu nehmender Beitrag zur öffentlichen Diskussion verstanden werden.“ Das Ziel bleibe, bürgerschaftliche Beteiligung zu verankern, im Idealfall als festen Bestandteil kommunaler Entscheidungsfindung.
Das heißt: Das Thema Bürgerbeteiligung wird die Stadt durch das Jahr 2018 begleiten. Dabei wird weiter zu erörtern sein, wie Formate der Beteiligung bestmöglich im Miteinander von Verwaltung, Gemeinderat und Bürgern organisiert werden können.