Lörrach Burgfestspiele begeistern

Gabriele Hauger
Simon Rösch Foto: Nico Deleu

Bei den Burgfestspielen wird noch bis zum 5. August die Komödie „Das Leben ist ein Fest“ gespielt. Wer noch Karten will, muss sich sputen, die Nachfrage ist groß.

Französische Komödien haben spätestens seit „Willkommen bei den Sch’tis“ oder „Monsieur Claude und seine Töchter“ einen guten Ruf. Und so war es vielleicht kein allzu großes Risiko von Simon Rösch, das Stück „Das Leben ist ein Fest“ von Eric Toledano und Olivier Nakache, den Schreibern von „Ziemlich beste Freunde“, auf die Burg zu bringen.

Dennoch ist der Regisseur natürlich erfreut über die durchweg positive Publikumsresonanz sowie die guten Rezensionen in der Presse. „Die Leute sind begeistert, es gibt viel Szenenapplaus, es wird viel gelacht“, so Röschs erfreuliche Bilanz. Wer noch Karten will, muss sich beeilen. Die Mund-zu-Mund-Werbung tut ihr übriges, dass auch die restlichen Aufführungen bis zum 5. August bereits jetzt bestens gebucht sind.

Hochzeiten kennt jeder

Gezweifelt habe er an der Stückwahl indes sowieso nie. Zum einen sind die Burgfestspiele mit ihrem unvergleichlichen Ambiente eine Marke für sich, die zieht. Und der Titel tue ein Übriges. Denn der Verweis auf das Thema Hochzeit genüge, um Interesse zu wecken. „Jeder kann mit dem Thema Hochzeit etwas anfangen. Entweder aus eigener Erfahrung oder, weil er eingeladen war.“ Dabei haben sich Hochzeiten in den letzten Jahren von einem Familienfest zu einem durchinszenierten Top-Event im Wert eines Mittelklassewagens entwickelt.

Alles muss perfekt sein an diesem Tag, auch wenn das nötige Kleingeld dafür eigentlich nicht vorhanden ist. Es gilt schließlich, mitzuhalten mit den Hochzeiten, bei denen man bereits Gast war. Oder noch besser, diese zu übertrumpfen. Das sorgt für jede Menge Stress. Und das werde im Stück wunderbar auf die Schippe genommen und sorge zudem unter den Zuschauern für reichlich Gesprächsstoff, sagt Rösch.

Auch junges Publikum

Das Publikum in diesem Sommer ist auffällig jung. „Vielleicht steht so manches Pärchen gerade vor der eigenen Hochzeit und will mal sehen, wie man es nicht macht“, vermutet der Regisseur lächelnd.

2200 Besucher wollten die Komödie bislang sehen. Das kommende Wochenende ist fast ausverkauft, auch die folgenden Termine sind bereits sehr gut gebucht. Wenn nicht zwei wetterbedingte Abbrüche der Aufführungen gewesen werden, hätten die diesjährigen Burgfestspiele mit ihren insgesamt 14 angesetzten Vorstellungen sogar den Rekord des vergangenen Jahres erreicht, bilanziert Simon Rösch.

Egon Klauser zieht

Es ist seine mittlerweile vierte Regiearbeit auf der Burg. Die Zusammensetzung des Teams hat sich inzwischen geändert. Persönlichkeiten, die die Burgfestspiele jahrelang getragen hätten, haben sich teilweise zurückgezogen. Dazu gehören Gilbert Rottmann und Evelyn Huber, die indes weiter beratend oder aushelfend tätig sind. Zudem wurden auch neue, junge Leute gefunden, die das Team ergänzen und frischen Wind bringen.

Große Freude beim Publikum herrscht darüber, dass der beliebte Schauspieler Egon Klauser wieder auf der Bühne steht. „Der zieht“, weiß Rösch und hat in „Das Leben ist ein Fest“ als Inhaber der Cateringfirma eine Paraderolle übernommen.

Wie geht es weiter?

Und wie geht es weiter? Mit seinen Überlegungen für die nächste Saison ist Rösch noch nicht weit gekommen. Klassiker? Komödie? Politisches? Alles ist möglich, „wir sind ja kein reines Komödientheater“. Jedenfalls will er den Burgfestspielen treu bleiben. „Ich liebe die Atmosphäre hier oben, wenn die Leute auf die Burg strömen.“ Als Regisseur könne man hier viel gestalten, Ideen umsetzen, Stücke mit vielen Rollen spielen, was in kleineren Theatern oft nicht möglich sei. „Ich kann meinen Ideen viel freien Raum lassen. Und die Burg bietet für die Inszenierung tolle Möglichkeiten: als integraler Bestand oder als spannender Gegensatz zum Stück.“

Termine: 21./22. und 28./29. Juli, 4./5. August, 20.15 Uhr; Karten nur an der Abendkasse, Reservierungen unter Tel. 07621/5789004 oder 07621/5789006, Mi/Do von 17.30 bis 19 Uhr und an den Aufführungstagen, 15 bis 19 Uhr

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