Lörrach Burghof macht Stimmung in eigener Sache

Die Oberbadische

Stadtpolitik: Freie Wähler reagieren und rechtfertigen ihre Kritik an den Kosten

Lörrach. Die aktuelle Veröffentlichung „Ein lautes Ja“ auf der Website des Burghofs lässt den Schluss zu, als wolle der Gemeinderat möglicherweise an der Existenz des Burghofs und des Stimmenfestivals in der heutigen Form rütteln. Die Bürger werden aufgerufen, auf den Gemeinderat mit Leserbriefen und über soziale Medien einzuwirken. Hierzu nehmen die Stadträte Jörg Müller und Matthias Lindemer für die Freien Wähler Stellung.

„Das Gegenteil ist der Fall. Wir Freien Wähler stehen nach wie vor zum Burghof, wie auch zu anderen kulturellen, sozialen und sportlichen Einrichtungen, die für Imagegewinn und Standortfaktor stehen. Gerade weil wir für den Erhalt unserer kulturellen Einrichtungen sind, sehen wir die Notwendigkeit, deren Finanzierung nachhaltig zu sichern. Die immer neu entstehenden Verluste beim Burghof durften deshalb nicht kommentarlos hingenommen werden“, heißt es in der Stellungnahme.

Man mache es sich zu einfach, wenn auf der einen Seite hohe Verluste aus einem Kulturbetrieb wie selbstverständlich hingenommen würden, um auf der anderen Seite über eine Erhöhung der Gewerbesteuer nachzudenken. Auch jährlich etwa zwei Prozent des städtischen Haushalts nur einer Kultureinrichtung zur Verfügung zu stellen, sei in Zeiten sanierungsbedürftiger Schulen äußerst schwer vermittelbar.

Für andere Kultureinrichtungen, bei denen der Gemeinderat bisher weniger großzügig gewesen sei, sei der Umgang mit dem Burghof ein falsches Signal, erklären Müller und Lindemer und fahren fort: „Bei der Bewertung des Defizits aus dem Jahr 2018 ging es den Freien Wählern darum, alle Kosten des Burghofs transparent und offen zu betrachten. Während in Vorlagen und Medienberichten oft nur das Defizit und vielleicht noch der Kulturzuschuss von 1,48 Millionen Euro erwähnt werden, verwiesen die Freien Wähler darauf, dass sich die Stadt Lörrach in ihrem Haushalt 2018 zusätzlich mit nahezu 200 000 Euro an den Personalkosten beteiligte und weitere etwa 600 000 Euro Kosten in den Eigenbetrieben entstanden. Insgesamt summierten sich die Zuwendungen im Jahr 2018 auf circa 2,26 Millionen Euro.“

Weiter erklären die Freien Wähler: „Wenn der Burghof nach dieser Unterstützung der Stadt und zusätzlichen Einnahmen aus Sponsoring von über 700 000 Euro mit einem Defizit von 300 000 Euro abschließt, dann muss dies schonungslos auf den Prüfstand. Die Entlastung des Geschäftsführers mehrheitlich zu verweigern, war ein politisches Signal,“ schreiben die Freien Wähler

Lindemer und Müller abschließend: „Die Kritik betrifft die Geschäftsleitung, die uns bisher nicht schlüssig vermitteln konnte, weshalb nicht kostendeckender gewirtschaftet werden kann.“

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